Braunschweig. Mit einem Antrag zur nächsten Ratssitzung möchte die CDU-Fraktion erreichen, dass es in Braunschweig ein klares Bekenntnis gegen weitere sogenannte Schottergärten in der Stadt gibt. Dies teilt die CDU in einer Pressemitteilung mit.
Diese seien zwar grundsätzlich pflegeleicht, aber schlecht für die ökologische Vielfalt, da es dort nur wenige oder gar keine Pflanzen gebe. Vor allem Bienen, Insekten und viele andere Arten der heimischen Fauna würde diese aber als Lebensraum und Nahrungsquelle. Heidemarie Mundlos, Sprecherin der CDU-Fraktion im Grünflächenausschuss erläutert: „Es geht uns zunächst darum, nicht auf Restriktionen zu setzen. Die Verwaltung erarbeitet derzeit ein ökologisches Förderprogramm. Dort wollen wir ein weiteres Modul etablieren, mit dem Anreize für den Rückbau bestehender Schottergärten gesetzt werden können. Auch sollte in der späteren Öffentlichkeitsarbeit verstärkt darauf hingewiesen werden, welche Vorteile eine möglichst naturnahe und stadtökologisch verträgliche Gestaltung unserer Vorgärten hat.“
Nicht überbaute Flächen müssen Grünflächen sein
Bereits im Integrierten Stadtentwicklungskonzept wäre ein ausführlicher Blick darauf geworfen worden, dass im Sommer die Temperaturen in der Innenstadt dadurch gesenkt werden könnten und mehr Grünflächen entstehen. Diese Überlegungen sollten nun mit einer geeigneten Förderung beschleunigt werden. Gleichwohl verweise die CDU auf die bereits heute gültigen Regelungen in der Niedersächsischen Bauordnung. Dort würde es nämlich in § 9 heißen, dass alle nicht überbauten Flächen auf Grundstücken Grünflächen sein müssten. „Es besteht kein Regelungsdefizit, sondern ein Mangel in der Einhaltung dieser klaren Bestimmung. Wir wollen daher, dass die Verwaltung zumindest bei neuen Baugebieten durch Festsetzungen in den Bebauungsplänen sicherstellt, dass keine weiteren Schottergärten entstehen“, ergänzt Björn Hinrichs, planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion und sagt weiter: „Wir müssen zum einen viel stärker auf die positiven Auswirkungen auf die Artenvielfalt bei Verzicht auf Schottergärten hinweisen. Zum anderen müssen aber auch die bestehenden Regelungen deutlich gemacht werden.“
"Gärten des Grauens"
Sollte sich herausstellen, dass dieses Vorgehen nicht zielführend ist, könne sich der CDU-Politiker vorstellen, auch örtliche Bauvorschriften zu erlassen, um Schottergärten einzudämmen. Zuvor wünsche er sich aber eine intensive Prüfung durch die Verwaltung, in die auch die im Wohnungsbau in Braunschweig engagierten Unternehmen eingebunden werden sollen. Die CDU sehe sich mit ihrem Vorhaben an der Seite der Umwelt- und Naturschutzverbände. So sei in Braunschweig unter anderem der BUND sehr engagiert im Kampf für den Erhalt der Artenvielfalt. Der NABU widme den Schottergärten unter dem Stichwort ‚Gärten des Grauens‘ sogar eine eigene Internetseite.
„BUND und NABU weisen zu Recht darauf hin, dass Steingärten zwar immer beliebter werden, darunter aber die Artenvielfalt in unserer Stadt leidet. Dieser Ansicht schließen wir uns an und möchten bewirken, dass sich und Verwaltung dieser Entwicklung gemeinsam entgegenstellen“, macht Mundlos die Position der CDU deutlich. Erste Kontakte seien bei diesem Thema zu den Umwelt- und Naturschutzverbänden bereits geknüpft. Eine Selbstverständlichkeit sei es für Mundlos und Hinrichs daher, dass die Stadt bei eigenen Bauvorhaben mit gutem Beispiel vorangehen und auf die Anlage von Schotter- und Kiesbeeten verzichten solle.
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