Braunschweig. Aussortiert und weggestellt – das ist das Schicksal vieler Laptops, Computer oder Tablets. Auf der anderen Seite gibt es Schülerinnen und Schüler, die keinen eigenen Rechner haben. Das Projekt „HEY, ALTER!“ bringt zusammen, was zusammengehört: Das Team macht alte Rechner wieder fit und verteilt sie an Schülerinnen und Schüler, die bislang nicht oder nur eingeschränkt an e-Learning oder Homeschooling teilnehmen konnten. Dafür wurde das Projekt jetzt mit einem von drei Corona-Sonderpreisen im Rahmen des Niedersachsenpreises für Bürgerengagement ausgezeichnet. Unterstützt wird HEY, ALTER! unter anderem vom Sandkasten-Team der Technischen Universität Braunschweig, die in einer Pressemitteilung über die erfolgte Auszeichnung berichtet.
Zum 17. Mal zeichneten die niedersächsischen Sparkassen, die VGH Versicherungen und die Landesregierung heute, am 28. November 2020, Einzelpersonen, Vereine, Institutionen oder Freiwilligengruppen mit dem „Niedersachsenpreis für Bürgerengagement“ aus. In diesem Jahr wurden außerdem drei Corona-Sonderpreise vergeben, die mit je 1.000 Euro dotiert sind. Sie würdigen ehrenamtliches Engagement zur Bewältigung der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie. Mit einem solchen Preis wurde auch das Projekt „HEY, ALTER! Alte Rechner für junge Leute“ geehrt.
Mehr Chancengleichheit
Die Initiative sammelt ausgemusterte Rechner von Privatleuten oder Firmen und macht sie für Schülerinnen und Schüler wieder funktionstüchtig. „HEY, ALTER! will Kindern und Jugendlichen aus wirtschaftlich schwachen Familien zu mehr Chancengleichheit verhelfen“, sagt Cedric Lachmann vom Sandkasten der TU Braunschweig. „Wir unterstützen das Team bei der Koordination und Organisation.“ Die Idee zu dem Projekt hatten Martin Bretschneider und Moritz Tetzlaff im Frühjahr dieses Jahres.
Ehrenamtlich helfen
20 Helferinnen und Helfer arbeiten im Moment ehrenamtlich mit. Maschinenbau-Student Lars Andresen ist einer von ihnen und von Anfang an dabei. Er leitet den technischen Bereich und koordiniert die Wiederaufbereitung der alten Rechner. Nach der Annahme wird der Zustand der Rechner gecheckt. Die noch vorhandenen Daten werden gelöscht und ein neues Betriebssystem aufgespielt. Lars Andresen behält auch im Blick, wie viele Rechner sie aktuell haben, was neu aufgesetzt werden muss und was herausgegeben werden kann.
„Am Anfang war ich jeden Tag da, inzwischen komme ich zweimal in der Woche. Wenn ich den großen Bedarf sehe, der immer noch herrscht, freue ich mich, dass ich helfen kann“, erzählt er und fügt hinzu: „Wenn die Schülerinnen und Schüler die Rechner das erste Mal starten, haben sie die Möglichkeit, uns ein Feedback per Nachricht zu schicken. Diese direkte Rückmeldung ist großartig und eine tolle Motivation!“
HEY, ALTER! macht Schule
Bisher konnten um die 1.000 Rechner gesammelt und an Schulen verteilt werden. Das Projekt macht aber auch außerhalb von Braunschweig Schule. Bereits in sieben weiteren Städten wurde die Initiative ebenfalls gestartet. Auch ein Verein wurde jetzt gegründet: Das Team will mit „HEY, ALTER!“ weitermachen, auch nach der Corona-Pandemie, denn der Bedarf an Rechnern bleibt bestehen.
Mitmachen kann jeder
Mitmachen kann bei dem Projekt jeder, wie Cedric Lachmann erklärt: „Es gibt viele Aufgaben, für die man keine besonderen IT-Kenntnisse braucht. Man kann zum Beispiel bei der Annahme der alten Rechner unterstützen oder beim Verpacken der Geräte. Wir suchen natürlich auch noch Leute mit IT-Kenntnissen, die dabei helfen, die alten Rechner aufzubereiten.“ Da der Bedarf noch immer sehr hoch ist, freut sich die Initiative über Spenden, besonders Laptops werden gesucht. Wer mitmachen möchte, kann sich über die Sandkasten-Plattform melden, eine Mail an team@heyalter.de schreiben oder unter 0531 38822499 anrufen.
Geräte können dienstags und donnerstags zwischen 14 bis 15 Uhr im Bürohaus Wendenring (Wendenring 1-4, 38114 Braunschweig) abgegeben werden. Ausgenommen Feiertage und Brückentage. Die Rechner sollten mindestens einen 2 GHz Doppelkernprozessor und 4 GB Arbeitsspeicher haben.
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