Corona-Verfolgung: Stadt Braunschweig muss SORMAS einführen

Dabei habe man bereits ein funktionierendes Software-System zur lückenlosen Verfolgung von Infektionsketten. Es gebe aber einen Beschluss für eine deutschlandweit einheitliche Lösung.

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Symbolbild | Foto: pixabay/regionalHeute.de

Braunschweig. Im Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) wurde das digitale SORMAS-System zur lückenlosen Verfolgung von Infektionsketten entwickelt. Dieses wird auch international erfolgreich eingesetzt. Im Braunschweiger Gesundheitsamt findet es dagegen bislang keine Anwendung. Das könnte sich demnächst ändern, obwohl die Stadtverwaltung dafür eigentlich keine Notwendigkeit sieht.


"Laut Beschluss der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten vom 19. Januar 2021 sollen die Länder über entsprechende Vorgaben sicherstellen, dass bis Ende Februar künftig alle Gesundheitsämter in Deutschland SORMAS nutzen", heißt es in einer Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion im Rahmen der letzten Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit. Der Einsatz von SORMAS solle demnach auch dann erfolgen, wenn es in den Gesundheitsämtern bereits funktionierende Softwaresysteme gebe. In dem Beschluss sei allerdings auch die Rede davon, dass in SORMAS eine Anbindung oder Integration an bestehende Verfahren angedacht ist. Wie diese Anbindung/Integration oder auch die konkrete Umsetzung in Niedersachsen zur verbindlichen SORMAS Nutzung aussehen soll, dazu lägen derzeit noch keine Informationen vor.


Eine Notwendigkeit zum Wechsel sieht man bei der Stadt aber nicht. "Mit GUmax ist in Braunschweig eine Softwarelösung im Einsatz, die in der täglichen Arbeit rund um COVID-19 gute Dienste leistet. Aus dem Einsatz von SORMAS würden sich für das Braunschweiger Gesundheitsamt derzeit keine nennenswerten Vorteile ergeben", heißt es in der Antwort auf die FDP-Anfrage. In Braunschweig werde seit vielen Jahren die Software GUmax der Firma software.house aus Kiel eingesetzt. Diese decke das gesamte Aufgabenspektrum des Gesundheitsamtes ab, so auch die meldepflichtigen Krankheiten inklusive COVID-19.

"Mehrbelastung aufgrund von Doppelstrukturen"


Ein Einsatz von SORMAS sei auch in Braunschweig diskutiert worden. Doch dieses verfüge nicht über eine Schnittstelle zur Textverarbeitung. In SORMAS ließen sich zudem nicht alle meldepflichtigen Krankheiten bearbeiten, sodass für diesen Bereich zwei Softwarelösungen zum Einsatz kämen. Eine Mehrbelastung aufgrund von Doppelstrukturen wäre die Folge.


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