Coronavirus: Demonstrationen ohne Menschen - Fridays for Future muss umdenken

Aufgrund der aktuellen Situation mit dem neuartigen Coronavirus kann Fridays for Future zurzeit nicht auf die Straße gehen. Man denke über alternative Protestformen nach.

Unter dem #NetzstreikFürsKlima wird der Streik ins Netz getragen - andere Ideen seien in Arbeit (Symbolbild)
Unter dem #NetzstreikFürsKlima wird der Streik ins Netz getragen - andere Ideen seien in Arbeit (Symbolbild) | Foto: Pixabay

Braunschweig. Die für den heutigen Freitag geplante Demonstration der Gruppe "Fridays for Future" musste abgesagt werden - Aufgrund des Coronavirus Geplant sei laut einer Pressemitteilung von Fridays for Future Braunschweig (FFF), dass die Demonstration nachgeholt werde, sobald es möglich sei. Nicht nur in Braunschweig, sondern in ganz Deutschland wurden aus diesem Grund Veranstaltungen von Fridays for Future abgesagt. Unter dem #NetzstreikFürsKlima werde nun online gestreikt.


Berenike Grüneich, 15, Martino-Katharineum:
„Jede Krise muss als Krise angesehen werden. Auch das Coronavirus ist Auslöser einer Krise. Wir alle müssen uns nun solidarisch zeigen mit den Menschen, die stärker gefährdet sind. Dafür müssen wir unser alltägliches Leben, aber auch Veranstaltungen überdenken, um das Risiko einer schnellen Ausbreitung gering zu halten.“


Demonstrationsstopp für die Gesundheit aller


Seit eineinhalb Jahren fordere Fridays for Future unter anderem Generationengerechtigkeit. Deshalb sei sich die Ortsgruppe bewusst, dass, obwohl die meist jungen Menschen auf den Demonstrationen wenig in Gefahr sind, ältere Menschen stärker gefährdet werden. Für diese Menschen werde nun bewusst Verantwortung übernommen und dafür gesorgt, dass Aktionen sie nicht zusätzlich in Gefahr bringen. Außerdem wolle Fridays for Future, dass alle Krisen wir Krisen behandelt werden – auch eine Pandemie wie das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2. An dieser Stelle würden nun Prioritäten gesetzt, um zur gesellschaftlichen Gesundheit beizutragen.

Felix van der Sichel, 24, Student:
„Auch wenn wir in den nächsten Wochen nicht auf die Straßen gehen werden, hören wir nicht auf, als Bewegung präsent zu
sein. Wir werden online, also auf allen Social Media-Seiten, streiken und mit anderen Aktionsformen weiterhin Aufmerksamkeit auf den Klimawandel lenken. So schützen wir uns und andere vor dem Virus und machen uns trotzdem für den Klimaschutz stark!“


Trotzdem wird Fridays for Future nicht aufhören, zu streiken. Beim sogenannten #NetzstreikFürsKlima, beziehungsweise #ClimateStrikeOnline, ruft FFF in Deutschland und Europa dazu auf, Bilder von Demonstrationsschildern auf Social Media zu posten. Dadurch solle gezeigt werden, dass die Bewegung trotz der aktuellen Situation laut und sichtbar ist und bleiben wolle. Gleichzeitig werde das Risiko einer Infektion durch den Onlinestreik für alle Menschen verringert.

Interne Arbeitsgemeinschaften auf Bundesebene sind dazu aufgerufen, sich Gedanken zu machen, wie Aktionen auch außerhalb der Straßen unterstützt werden können. Massenproteste werden in der nächsten Zeit vermutlich nicht stattfinden. Sollten Ideen für Protestaktionen on- und offline bestehen, sei man bei der Ortsgruppe Braunschweig jederzeit für Ideen offen.


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