Das "Buch der Pläne, Hoffnungen und Träume"


| Foto: Stadtmarketing



Braunschweig. In Sarajewo hat die EAEA (European Association for the Education of Adults) am vergangenen Donnerstag das von Braunschweig ausgehende und von der Stadt Braunschweig unterstützte Projekt "Das Buch der Pläne, Hoffnungen und Träume" – "Book of plans, hopes and dreams" mit dem diesjährigen Grundtvig Preis ausgezeichnet.


Der Preis geht an das beste europäische Projekt, das Kreativität, Zukunftszugewandtheit und Gedenken an die Vergangenheit verbindet. Die Jury erklärte:  "The Book of Plans Hopes and Dreams is exceptional as it is a truly intergenerational project. Not only does it raise the interest about the lives of people 100 years ago, but it also brings together younger and older generations to contribute to the project." (Das Buch der Pläne, Hoffnungen und Träume ist außergewöhnlich, da es ein wirklich alle Generationen verbindendes Projekt ist. Es weckt nicht nur das Interesse am Leben von Menschen, die vor 100 Jahren gelebt haben, sondern bringt auch junge und ältere Menschen mit ihren Beiträgen zu dem Projekt zusammen.)



Spannendes Projekt


Das Konzept des Projektes, ein "Schreibwettbewerb von 2014, gerichtet an 1914 und 2114 als Brief, Geschichte oder Gedicht" haben Rebecca und Michael Bilkau entwickelt. Rebecca Bilkau stammt aus England und ist selbst Autorin; Michael Bilkau, aus Braunschweig gebürtig, hat jahrzehntelang in England gelebt und als Dozent gearbeitet. Beide haben ihren Lebens- und Arbeitsschwerpunkt seit kurzem in Braunschweig und Wolfenbüttel. Das Projekt geht von der Überlegung aus, dass der 1.Weltkrieg nicht nur den Verlust von Millionen von Menschenleben, sondern auch den Verlust von Millionen von Plänen, Hoffnungen und Träumen und damit der gemeinsamen Entwicklung der Zukunft in Europa bedeutet hat. Mit dem Projekt soll den jetzt lebenden Generationen, besonders den jungen Menschen die Möglichkeit gegeben werden, ihre eigenen Pläne, Hoffnungen und Träume für die Zukunft festzuhalten und so Zukunft mitzugestalten – auch im Andenken an Menschen von vor hundert Jahren, deren Hoffnungen unerfüllt blieben.



Großzügige Unterstützung


Das "Buch der Pläne, Hoffnungen und Träume" ist ein Projekt, das Menschen in Deutschland und Großbritannien anspricht, also in zwei Ländern, die sich vor hundert Jahren feindlich gegenüber standen. Rebecca Bilkau hat anlässlich der Preisverleihung zur Vorbereitung des Vorhabens ausgeführt: "Wir stießen auf eine sehr interessante Konstellation: Die Diözese Blackburn in Nordengland, in der wir lange lebten, und die Landeskirche Braunschweig-Wolfenbüttel sind Partner, ebenso wie der Dom in Braunschweig und die Kathedrale in Blackburn. Zu diesen Partnern stießen sehr schnell die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und die Stadt Braunschweig, die uns großzügig finanziell fördern. Alle waren sofort bereit, unser Projekt zu unterstützen – das gab uns Zuversicht. Hier in Sarajewo haben wir eine faszinierende, bewegende und Ideen provozierende Zeit. Nicht nur die Konferenz als Rahmen – die ganze Stadt ist ein starker Ruf nach Friedensarbeit und ein kraftvoller Wille, über die Schwierigkeiten des Alltags in dieser vom Krieg gezeichneten Stadt hinwegzukommen. Umso mehr fühlen wir uns durch die Preisverleihung geehrt."



Man kann noch mitmachen


Seit dem Frühjahr 2014 ist die Website www.book-of-phd.com aktiv, und Kontakte zu Schulen, Universitäten, Museen, Bibliotheken und anderen Organisationen in Deutschland und Großbritannien wurden geknüpft, um das Projekt zu verbreiten und möglichst viele Beiträge zu bekommen. Michael Bilkau führte dazu aus: "Alle Beiträge werden online veröffentlicht, die fünfzig besten in zwei Prachtausgaben, die Ostern 2015 im Dom und in der Kathedrale in Blackburn feierlich übergeben und dann dort ausgestellt werden. Zu diesem Anlass werden die beiden besten Beiträger aus Deutschland nach England eingeladen (und umgekehrt), um dort ihren Beitrag vorzustellen." Das Buch der Pläne ist kein rein kirchliches Projekt. Beiträge von Menschen jeder Religion (oder auch keiner) und jeden Alters sind willkommen. Einsendeschluss ist der 2. Dezember. Es ist also noch Zeit, einen Beitrag über die Internetseite einzustellen.


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