Braunschweig. Die Post wird bestreikt und viele fragen sich, was wird nun eigentlich wenn Fristen eingehalten werden müssen? Kunden können in den meisten Fällen nämlich nicht die Schuld auf den Streik abwälzen. Mona Semmler, Verbraucherzentrale Braunschweig, beantworten die wichtigsten Fragen.
"Wenn man zur Zeit einen Brief oder ein Paket verschicken möchte muss man aufgrund des Post-Streiks mit Verspätungen rechnen. Grundsätzlich ist der Absender dafür verantwortlich, dass ein Schreiben oder Paket fristgerecht dem Empfänger zugeht. Die Post kann für aufgrund des Streiks verspätet eingegangene Erklärung nicht haftbar gemacht werden, da sie dies in ihren AGB ausgeschlossen hat und auch verlängern sich Fristen nicht etwa automatisch. Im Rahmen des Widerrufsrechts, beispielsweise bei Onlineeinkäufen, reicht zur Fristwahrung aber die rechtzeitig erfolgte Absendung. Wichtige Schreiben wie etwa Kündigungen können Verbraucher per Fax mit Übermittlungsprotokoll versenden - sofern es keiner Originalunterschrift bedarf ("Schriftformerfordernis") - oder sich eines anderen Zustellers oder Kurierdienstes bedienen.", so Semmler
Verbraucher können sich darüber hinaus unter https://www.deutschepost.de/de/s/streikinfos.html informieren, ob es in ihrem Postleitzahlgebiet zu Beeinträchtigungen kommen könnte. Da bei der Post rund 40.000 Beamte arbeiten, wird der Streik zudem kaum den gesamten Brief- und Paketverkehr lahm legen. Die Beamten dürfen nicht mit streiken.
Was sagen Stadt und Unternehmen?
RegionalBraunschweig.de, hat zudem bei Unternehmen und der Verwaltung nachgefragt, wie man dort mit den möglichen Verzögerung umgeht. Adrain Foitzik, Pressesprecher Stadt Braunschweig, sagte: "Wir müssen jetzt einfach damit leben. Wer dringende Unterlagen zu versenden hat, kann den direkten Kontakt suchen, um eine mögliche Verzögerung vorab zu klären. Es gibt aber keine besonderen Vorkehrungen der Stadt."
Auch bei der Volksbank BraWo gibt man sich entspannt. Die Logistikabteilung der Volksbank BraWo arbeitet weiter wie gewohnt: Alle Postsendungen werden im Haus frankiert und wie gehabt verschickt. Allerdings ist es derzeit nicht absehbar, so die Logistiker der Bank, mit welcher Verzögerung die Zustellung seitens der Post erfolgt. Norman Lies, Pressesprecher der Volksbank BraWo: "Für den Fall, dass zeitkritische oder wichtige Sendungen auf den Weg gebracht werden müssen, haben wir zusätzliche Mittel und Wege. Wir können auf alternative Dienstleister zurückgreifen, um eine schnelle Zustellung sicherzustellen. Der Streik der Post stellt uns insofern vor keine großen Probleme."
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