Demo-Montage aus der Sicht der Händler: Sind Umsatzeinbußen zu verzeichnen?

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Wie wirken sich die Demo-Montage auf die Geschäfte in der Innenstadt aus? BraunschweigHeute.de hat sich auf den Weg gemacht und einige Händler und Mitarbeiter nach ihren Erfahrungen gefragt. 

Die Befragten waren sich einig: die Menschen hätten ein Recht auf die Straße zu gehen, ein Recht ihre Meinung öffentlich zu äußern. Dennoch würden sich die wiederholten Kundgebungen gerade auf die kleinen, inhabergeführten Geschäfte auswirken – die Laufkundschaft bliebe an den Montagen ab Nachmittag aus. Dass die kommenden Kundgebungen nun anstelle des Montages am Sonntag stattfinden, sei ein gute Lösung und weniger geschäftsschädigend.



Das Bekleidungs- und Tatoogeschäft Zone im Langen Hof war am vergangenen Montag direkt von den Kundgebungen betroffen, da die Veranstaltungen vor dem Rathaus und dem Dom angemeldet waren. "Diese Woche war es es extrem. Der Platz der Deutschen Einheit wurde schon ab dem späten Mittag allmählich gesperrt und somit ging uns auch die Laufkundschaft an diesem Tag verloren. Man hat gemerkt, dass die Leute ab dem Nachmittag nicht mehr in die Stadt kamen – das ist sonst anders. Wir haben dann früher dicht gemacht, wir wollten das Risiko nicht eingehen, dass etwas passiert. Privat finde ich es super, dass die Leute auf die Straße gehen. Für Händler und Kunden ist es schwierig", so Zone-Mitarbeiterin Stefanie Rott.



Auch der Inhaber der Galerie Phoenix Heinz-Werner Kretschmann äußerte sich zu den Folgen der Demo-Montage: "Als die Kundgebungen die ersten Male auf dem Schlossplatz stattfanden, ging es noch. Da hatten wir noch bis 17 Uhr Kundschaft. Die nächsten zwei Montage war gegen 16 Uhr nicht mehr los. Da wir nicht in Mitleidenschaft gezogen werden wollten, haben wir abgeschlossen und das Licht gelöscht. Der vergangene Montag war dann aufgrund der Lage ganz schlecht. Die Polizei fing früh an die Absperrgitter aufzubauen – die Laufkundschaft ist ausgeblieben. Wir hatten ungefähr 20/25 Prozent des normales Umsatzes an diesem Tag und haben um 15.30 Uhr geschlossen. Generell mache ich mir aber keine Sorgen; die Menschen nutzen ihr Demonstrationsrecht und das ist auch in Ordnung."

Florian Spolarczik, der Sohn des Inhabers der Saftbar Atlantiks Früchtchen in den Schloss-Arkaden, sagte, die Demo-Montage hätten den Betrieb nicht maßgeblich beeinflusst. "Man hat zwar gemerkt, dass nach den Demonstrationen mehr Leute durch die Arkaden gelaufen sind, aber es war bei uns nicht mehr oder weniger los, als sonst."



Wie die Schichtleiterin Anna Steffens mitteilte, sei der Betrieb des Café Alex nur gering von den Demonstrationen betroffen gewesen. "Am ersten Tag der Demo haben wir etwas festgestellt: es war gut was los an diesem Montag. Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise ist der Montag eher ein schwacher Tag. An den Folge-Tagen war es dann wieder wie immer. Grundsätzlich bleiben wir bei unseren angegebenen Öffnungszeiten und schließen nicht früher", so Steffens.


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