Demos sorgen für Verkehrschaos

von Robert Braumann


Im Parkhaus der Schloss-Arkaden war eine ganze Zeit lang stillstand. Eine neue Taktik der Polizei sorgte für Probleme: Foto: privat
Im Parkhaus der Schloss-Arkaden war eine ganze Zeit lang stillstand. Eine neue Taktik der Polizei sorgte für Probleme: Foto: privat | Foto: privat



Braunschweig. Wer gestern gegen 17:30 Uhr das Parkhaus der Schloss-Arkaden verlassen wollte, der musste sich Gedulden. Durch die Demonstrationen am Anna-Amalia-Platz, konnte der Verkehr nicht wie üblich geleitet werden, einige Autofahrer standen bis zu einer Stunde im Parkhaus. Der Grund dafür lag in einer neuen Taktik der Polizei, die vorsah die beiden Lager noch deutlicher zu trennen.

Joachim Grande, Pressesprecher Polizei Braunschweig sagte: "Wir haben die Sperre an der Georg-Eckert-Straße nach hinten verlegt, um die Lager deutlicher voneinander zu trennen. Nach einem Urteil des OVG Lüneburg haben die Einsatzkräfte darauf zu achten, dass eine Demonstration nicht durch den Lärm der Gegendemonstranten übermäßig gestört wird. Durch die Verlegung der Sperre, konnte die Ausfahrt an der Georg-Eckert-Straße nicht mehr genutzt werden. Dabei kam es zusätzlich zu Abstimmungsproblemen mit dem Parkhausbetreiber. Es tut uns sehr Leid, dass dies zu Behinderungen geführt hat. Wir werden den Umstand in Zukunft bei den Planungen berücksichtigen."

Kurzfristige Änderungen


Jan Tangerding, Center Manager, ECE Projektmanagement GmbH & Co, stellt die Situation wie folgt da: "Gestern war wieder mal eine Bragida-Demonstration auf dem Anna-Amalia-Platz hinter den Schloss Arkaden – in der Regel kein Problem für die Besucher. Man kann dann zwar das Parkhaus Schloss Arkaden nicht über die Georg-Eckert-Straße erreichen, aber bisher war die Ausfahrt immer geöffnet. Gestern nun wurden wir um zirka 17:30 Uhr darüber informiert, dass ab zirka 18:00 Uhr die Georg-Eckert-Straße ab Höhe Rizzi-Haus gesperrt wird und wir somit die Ausfahrt auf dem ersten Parkdeck sperren sollen, da ausfahrende Autos sonst direkt in die Sperre fahren würden. Normalerweise nutzen zirka 25 bis 35 Prozent die Ausfahrt Georg-Eckert-Straße; wenn diese nicht zur Verfügung steht, kann der zusätzliche Verkehr über die Spindel/Ausfahrt "Am Ritterbrunnen" faktisch nicht abfließen. Dies liegt in der Regel daran, dass sich der Verkehr an der Kreuzung Bohlweg / Steinweg an der Ampel staut und der aus dem Parkhaus ausfahrende Verkehr kaum eine Chance hat, sich dort einzufädeln. Erschwert wird das Problem dadurch, dass der vom Kennedy-Platz kommende Verkehr, der sonst am Kaufhof rechts in die Georg-Eckert-Straße abbiegt, dieses bei einer Sperrung nicht kann und dann spontan geradeaus über den Bohlweg fährt, wodurch sich das PKW-Aufkommen an der Kreuzung Bohlweg/Steinweg nochmals deutlich erhöht. Leider war es, trotz mehrmaliger Anrufe unsererseits, der Polizei nicht möglich, an der Kreuzung Bohlweg / Steinweg den Verkehr durch entsprechende Einsatzkräfte der Polizei oder des Ordnungsdienstes so zu regeln, dass der Verkehr besser abfließt. Wir haben zwar die Karenzzeit gleich nach der Info über die Sperrung der Ausfahrt hochgesetzt, damit unsere Besucher keine zusätzlichen, nicht durch sie zu verantwortenden Parkgebühren hatten, aber der Stau in der Ausfahrtspindel selbst war nicht zu verhindern und bedauerlicherweise standen einige Besucher über eine Stunde im Stau im Parkhaus oder der Spindel – beides sehr unangenehm. Wir haben die Situation auch den Behörden schriftlich mitgeteilt und die Einsatzleitung hat zugesagt, dass wir uns zeitnah zusammen setzen und besprechen, wie man zukünftig die Situation besser regeln kann."

Auch die Straßenbahnen haben Probleme


Ein weiteres Problem war bei den Straßenbahnen zu beobachten: Eine ganze Reihe von ihnen stand leer am Lessingplatz. Wie kam es dazu? Christopher Graffam, Pressesprecher Verkehrs-GmbH, sagte gegenüber RegionalBraunschweig.de : "Weil wegen der Demonstrationen Bragida und Bündnis gegen Rechts die Georg-Eckert-Straße gesperrt wurde, konnte einige Trams nicht weiterfahren. Diese Bahnen mussten eigentlich ins Depot, konnten aber nicht einfahren, da die Strecke gesperrt war. Damit die Fahrerinnen und Fahrer pünktlich Feierabend machen konnten und ihre Ruhezeiten einhalten können, stellten sie die Bahnen dort ab und mit Zusatzpersonal, wurden die Bahnen später ins Depot gefahren.  Nach Aufhebung der Sperre müssen wir die Bahnen eine nach der anderen reinholen. Sehr aufwendig wegen ein paar Demonstranten und den damit verbundenen Sperrungen in der Innenstadt."


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