Denkmal Schillstraße soll besser gesichert werden

von Robert Braumann


An der Schillstraße gibt es eine Gedenkstätte. Foto: Robert Braumann
An der Schillstraße gibt es eine Gedenkstätte. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann

Braunschweig. Nachdem in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai die Texttafeln an der Gedenkstätte Schillstraße mit rechtsextremem Inhalts verunstaltet wurden, mussten alle Tafeln entfernt werden. Die Verwaltung prüfte im Nachgang, wie man die Sicherheit des Areals verbessern könne.


Mittlerweile liege ein Entwurf, inklusive Kostenvoranschlag für eine Außenanstrahlung im Bereich der Gedenkstätte vor. Die Kosten belaufen sich auf rund 55.000 Euro. Dieser Betrag wurde für das Haushaltsjahr 2017 bereits angemeldet. Vorgesehen ist die Einbringung von Bodenstrahlern parallel zum Gehweg entlang der mit Texttafeln besetzten Mauer. Zudem wurde geprüft, ob eine Videoüberwachung vor Ort möglich ist. Dagegen spricht zumindest aus rechtlicher Sicht nichts, teilte die Verwaltung mit. In einem nächsten Schritt werden die Kosten sowie die denkmalpflegerischen Voraussetzungen für die Installation recherchiert. Im Anschluss wolle man über die Entscheidung in diesem Punkt berichten.

Das Denkmal:


An der Schillstraße gibt es seit dem Jahr 2000 eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus. Im Jahr 1944 erlebte die Straße dann ihre bisher dunkelste Stunde. Am südwestlichen Ende wurde ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme errichtet. Insgesamt befanden sich wohl über 1000 Personen in dem Lager. Sie mussten Zwangsarbeit verrichten. Auf mehreren Gedenktafel vor Ort sind die schrecklichen Details festgehalten. Täglich zwölf Stunden harte Arbeit, dabei begann die Schichten um vier Uhr morgens. Hunger und Kälte waren dabei immer Begleiter der Inhaftierten. Im Lager selbst herrschten katastrophale Zustände. Waschräume waren zwar vorhanden. Aber viel zu wenige, für die hohe Anzahl an Personen. Weder Seife noch Waschmittel wurden ausgeteilt. Es gab eine sehr hohe Sterblichkeitsrate in dem Außenlager. Nach Schätzungen verloren über 500 Menschen hier ihr Leben.

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