Braunschweig. Die ehemalige Braunschweiger Hausmülldeponie in Watenbüttel wird seit 2013 nach und nach mit einem Abdichtungssystem versehen. Die stillgelegten Schüttfelder der Deponie werden so abgedichtet, dass weder Gas noch Sickerwasser aus dem Deponiekörper in die Umwelt gelangt, andererseits kein Regenwasser einsickert.
In diesen Tagen beginnt der dritte Bauabschnitt, berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung. Er erstreckt sich südlich der fertiggestellten beiden Bauabschnitte auf einen rund 7,5 Hektar großen Teilbereich. Zusätzlich wird die Ostböschung zum angrenzenden Schüttfeld III mit ca. drei Hektar Zwischenabdichtung versehen.
Im ersten Schritt werden rund 100.000 Kubikmeter Abfälle umgelagert, um ein für das Dichtungssystem geeignetes Deponieprofil zu erhalten. Danach werden die unterschiedlichen Bestandteile des Dichtungssystems aufgebaut. Dazu gehören Trag- und Ausgleichschichten über dem Abfall, Dränschichten für Gas und Wasser sowie eine Rekultivierungsschicht. Letztere wird zur Einpassung in das Landschaftsbild sowie zum Erosionsschutz begrünt und mit Pflanzinseln aus Gehölzen und Sträuchern versehen.
Die Details:
Die Hauptkomponenten der Abdichtung bestehen aus einer 2,5 Millimeter dicken Kunststoffdichtungsbahn und Sensoren, welche die Oberflächenabdichtung überwachen. Diese sind in der Ausgleichsschicht und Spannungsgeber oberhalb der Dränmatte positioniert. So ist es möglich, gegebenenfalls durchsickerndes Wasser zu orten und dann Reparaturen vorzunehmen. Langjährige Erfahrungen mit Dichtungskontrollsystemen haben gezeigt, dass diese dauerhaft funktionstüchtig und in der Lage sind, auch Kleinstleckagen in der Kunststoffdichtungsbahn mit hoher Ortungsgenauigkeit zu ermitteln.
Das Oberflächenabdichtungssystem mit Dichtungskontrolle wird in allen Bauabschnitten umgesetzt. Im Bereich des zweiten und dritten Bauabschnitts erfolgt zusätzlich eine gesteuerte Befeuchtung des Abfallkörpers, um die Abbauprozesse aufrecht zu erhalten.
Abschluss für 2020 geplant
Der dritte Bauabschnitt, der etwa 14,8 Millionen Euro kostet, soll bis 2020 abgeschlossen werden. Damit werden dann rund 90 Prozent der Deponie rekultiviert sein. Die Aufwendungen für die Deponie sind gemäß Niedersächsischem Abfallgesetz durch Abfallgebühren gedeckt, hierfür werden seit 1994 Rückstellungen gebildet.
Im Zeitraum Oktober 2013 bis Juni 2015 war der erste Bauabschnitt auf einem Teilbereich von zirka 8,6 Hektar und von Oktober 2015 bis Juni 2017 der zweite Bauabschnitt auf einem Teilbereich von zirka 6,7 Hektar fertig gestellt worden.
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