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Der Weg zum sicheren Kindersitz

von Robert Braumann


Wer sein Kind schützen will, der sollte auch den richtigen Kindersitz kaufen. Fotos/Video: Braumann | Foto: Braumann

Braunschweig. Beim Thema Kindersitz scheiden sich die Geister - in oder gegen die Fahrtrichtung, viel Geld ausgeben oder gebraucht kaufen, gleich ein Kombi-Modell mit Babyschale, was später weiter verwendet wird oder alles einzeln kaufen? Verkehrswacht und Polizei meinen: In erster Linie muss der Sitz passen und richtig eingebaut werden, daran würden leider schon viele scheitern.


Heidrun Möbius, Verkehrswacht Braunschweig, stellt klar: "Im Endeffekt geht es nicht unbedingt darum wie teuer der Sitz ist, sondern darum, dass das Kind optimal in diesem Sitz untergebracht ist und alles korrekt eingebaut wird." Es müsse zum Auto, zum Geldbeutel und zum Kind passen. Zudem gelte bei einer Babyschale, dass diese immer gegen die Fahrtrichtung installiert werde, die Sicherung sollte mit einem Fünfpunktgurt erfolgen. Für Kinder von 9 bis 18 Kilo gibt es dann Reboarder-Sitze entgegen der Fahrtrichtung oder ein Fangkörpersystem, wo die Kinder in Fahrtrichtung schauen. Auch hier sollte man lieber zu einem Modell greifen, welches gegen die Fahrtrichtung installiert wird, so die Experten.

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Heidrun Möbius Verkehrswacht Braunschweig Foto: Werner Heise



Gerade Fangkörpersysteme würden die Problematik mit sich bringen, dass die Kinder oftmals bereits schwer genug, aber eben noch nicht ausreichend groß für die Sitze seien. Bei einem Unfall könnten sie so aus dem Sitz rutschen oder schwere Quetschungen erleiden. Deshalb würde man prinzipiell eher zu Reboardern raten. Für Kinder von 15 bis 25 Kilo sind dann wiederum Fangkörpersysteme und Dreipunktgurtsysteme zu haben. Für Kinder von sechs bis 12 Jahren können dann Dreipunktgurtsysteme oder Sitzerhöhungen genommen werden. Bei letzteren sei es enorm wichtig, ein Modell mit Führungsschienen für den Gurt zu kaufen. "Generell halte ich wenig von Sitzerhöhungen, ein Sitz bietet egal in welchem Alter einfach mehr Schutz", so Schlutow, Verkehrssicherheitsbeauftrager der Polizei Braunschweig.

Viele kennen die Regeln nicht


Wichtig sei zudem: "Für Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, die kleiner als 150 Zentimeter sind, müssen spezielle, amtlich zugelassene Rückhalteinrichtungen benutzt werden.

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Michael Schlutow, Foto: Robert Braumann



Wer sein Kind nicht sichert, dem drohen Strafen bis zu 60 Euro und ein Punkt." Leider stelle man immer wieder fest, dass Eltern sich darüber nicht im Klaren wären. "Da heißt es dann, wieso der ist doch schon groß und der Sechsjährige sitzt einfach nur angeschnallt im Auto. Das kann schnell tödlich enden", warnt Schlutow. Zugelassen seien nur noch Sitze die das Prüfsiegel ECE-Norm 44/03, tragen, so der Beamte. Es sei in jedem Fall Zeit den Sitz zu wechseln, wenn der Kopf des Kleinen über der Rückenstütze liege. Die Kindersitze der zweiten und dritten Generation sollten am besten in einem Fachgeschäft gekauft werden.

Im Interview erklärt er die Gefahren und worauf man beim Kauf unbedingt achten muss.


Umfassende Beratung möglich


Sinnvoll seien Systeme, die sich der ISOFIX-Technologie bedienen. Damit ist eine Verbindung zwischen Fahrzeug und Sitz direkt möglich. "Das ist sicherlich kein Zwang, aber es ist häufig auch bequemer, da man die Sitze leicht ein- und ausklicken kann", so Möbius.

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Pia im Kindersitz, Foto: regionalHeute.de



Wer sich unsicher ist, der kann sich bei der Verkehrswacht beraten lassen. Außerdem werden dort auch Leih-Sitze angeboten. Ein besonderer Service ist dabei, dass man eine Babyschale für ein Jahr schon für 25 Euro leihen kann. "Wir haben in der Vergangenheit festgestellt, dass viele Eltern bei der ersten Anschaffung viel Geld ausgeben und dann schnell feststellen, dass sie nach ein paar Monaten einen neuen Sitz brauchen, da wird dann gespart. Wir wollen mit dem Angebot die Lücken schließen", erklärt Möbius. Rund 150 Sitze hat die Verkehrswacht mittlerweile angeschafft. Normale Kindersitze werden im vier Wochen-Rythmus verliehen. "Zur Ferienzeit sind wir schnell ausgebucht", erzählt sie weiter.

Im Interview stellt Heidrun Möbius noch einmal alle Einzelheiten vor:

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