Die PARTEI fordert Verbeamtung von Prostituierten

Desweiteren wolle Die PARTEI einen Antrag auf ein städtisches Bordell, der zuletzt gescheitert war, mit "angemesseneren" Besoldungsvorstellungen erneut einbringen.

Die Ansiedlung eines Bordells in der Berliner Straße soll verhindert werden.
Die Ansiedlung eines Bordells in der Berliner Straße soll verhindert werden. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. In die Debatte um das geplante Bordell in Gliesmarode über einer bereits ansässigen Spielothek schaltet sich nun auch Die PARTEI ein, die mit Maximilian Hahn auch im Rat der Stadt Braunschweig vertreten ist. Ein Antrag auf ein städtisches Bordell im Ausschuss für Gesundheit und Soziales fand zwar keine Mehrheit, einer Pressemitteilung zufolge wolle man den Antrag mit verbesserten Besoldungsvorstellungen erneut einbringen. Die PARTEI fordert weiterhin die Verbeamtung aller Sexarbeiterinnen und -arbeiter.


"Ein Bordell soll gebaut werden! Und das mitten vor den Haustüren junger Familien, die sich das Elend von Kriminalität und Prostitution nun wirklich nicht in der direkten Nachbarschaft ansehen möchten. Denkt an die Kinder!", so Die PARTEI in einer Pressemitteilung. Sie erklärt weiter: "Schnell wird eine Bürgerinitiative gegründet und auch die anderen Parteien sind schnell dabei, den geplanten Schandfleck mit allen Mitteln zu verhindern." Ob freiwillig oder nicht: Gewalt, Zwangsprostitution und Menschenhandel seien für die Deutschen, so Die PARTEI, "völlig okay". Das würden Zahlen des Bundesfamilienministeriums belegen, nach denen in Deutschland täglich rund 1,2 Millionen Männer zu Prostituierten gehen. 14,5 Milliarden Euro werden im Rotlichtgewerbe pro Jahr in Deutschland umgesetzt, schätzt ver.di. "Aber doch bitte nicht im eigenen Vorgarten", kommentiert Die PARTEI.

Zum gestrigen "Tag gegen Gewalt an Frauen" frage man sich daher: "Ist jedes verschobene Bordell wirklich das bessere Bordell? Wir von der PARTEI Braunschweig sehen hier dringenden Verbesserungsbedarf und fordern eine Entstigmatisierung, eine freie Berufswahl sowie finanzielle Absicherung. Die einzig akzeptable Lösung lautet: Sexarbeiterinnen und -arbeiter verbeamten."

Antrag soll neu eingebracht werden


Der Antrag der PARTEI auf ein städtisches Bordell, welches von Sexarbeiterinnen -arbeitern selbst geführt wird, fand im Ausschuss für Gesundheit und Soziales keine Mehrheit. "Im Nachhinein verstehen wir natürlich, dass nur eine Besoldung nach A16 des ältesten Gewerbes angemessen ist. Wir werden ihn im Rat der Stadt nochmal der Öffentlichkeit präsentieren", so Die PARTEI abschließend.


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