Digitale Zukunft: In Wichmannhallen soll Digital Hub entstehen


In den Wichmannhallen soll ein Digital Hub entstehen. Foto: TRAFO Hub GmbH
In den Wichmannhallen soll ein Digital Hub entstehen. Foto: TRAFO Hub GmbH | Foto: TRAFO Hub GmbH

Braunschweig. In den Wichmannhallen in der Sophienstraße soll ein Digital Hub entstehen – ein Ort, an dem IT-Experten, Designer, Kreativschaffende, Start-ups und etablierte Unternehmen zusammenkommen und gemeinsam Lösungen für die digitale Transformation erarbeiten. Das berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.


Die hierfür geplante Kooperation zwischen dem neuen TRAFO Hub und dem Haus der Wissenschaft könnte die Stadt Braunschweig bis Ende 2020 mit bis zu 50.000 Euro im Jahr fördern. Das schlägt Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa dem Wirtschaftsausschuss am 24. August vor.

Die digitale Transformation ist in vollem Gange. Sie betrifft alle Bereiche der Gesellschaft und ebenso alle Wirtschaftsbranchen. Damit stellt sie eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre dar. "Die neben einer leistungsstarken Infrastruktur wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche digitale Transformationsprozesse sind qualifizierte Fachkräfte", so Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa. Braunschweig sei hierbei gut aufgestellt. Schließlich sei der Anteil an Beschäftigten in den Informations- und Telekommunikationstechnologien (IKT) mit 5,8 Prozent so hoch wie in keiner anderen niedersächsischen Stadt (Studie "Niedersachsen Digital, 2016).

IT-Kompetenz soll genutzt werden


Diese hohe Konzentration von IT-Kompetenz will die Stadt nun gemeinsam mit dem Haus der Wissenschaft und den Eigentümern der Wichmannhallen, Familie Heß, bündeln und stärker sichtbar machen – in einem so genannten Digital Hub. "In einigen Städten sind solche Digital Hubs bereits etabliert, zum Teil sogar mit Förderung durch den Bund. Der Bedarf ist also ganz klar gegeben", so Leppa. "Digital Hubs sind ein wichtiges Instrument, um Fachkräfte in der Stadt und der Region zu halten."

Daher begleitet die städtische Wirtschaftsförderung Braunschweig Zukunft GmbH zusammen mit dem Arbeitgeberverband Region Braunschweig, weiteren Mitgliedern des Gründungsnetzwerks, Unternehmen aus Braunschweig und der Region sowie Akteuren aus der Gründerszene die Familie Heß bereits seit Mitte 2017 bei der Planung des TRAFO-Hub-Konzepts. "Das Engagement von Familie Heß – sowohl finanziell als auch durch persönlichen Einsatz – ist ein echter Glücksfall für Braunschweig", so Leppa. Die Stadt wolle mit der geplanten Förderung einen Beitrag leisten, den TRAFO Hub ins Rollen zu bringen. "Perspektivisch brauchen wir aber zusätzliches Engagement aus der regionalen Wirtschaft, um die dauerhafte Finanzierung des Hubs zu gewährleisten."

Die TRAFO Hub GmbH bietet in den Wichmannhallen fortan CoWorking-Arbeitsplätze, Büro- und Seminarräume sowie Veranstaltungsräume. "Mit ihrer Lage im Westlichen Ringgebiet unweit des ArtMax und der Hochschule für Bildende Künste sind die Wichmannhallen als Treffpunkt der Kultur- und Kreativwirtschaft prädestiniert", so Leppa. Die IT ist eine Teilbranche der Kultur- und Kreativwirtschaft. "Durch den Loft-Charakter des früheren Industriebetriebes haben die Wichmannhallen einen besonderen Charme und bieten ein außergewöhnliches Arbeitsumfeld."

TRAFO Hub mit Leben füllen


Um den TRAFO Hub mit Leben zu füllen, initiierten die Braunschweig Zukunft GmbH und der Arbeitgeberverband Region Braunschweig die geplante Kooperation mit dem Haus der Wissenschaft. Unterstützt von dessen Erfahrung in den Bereichen Formatentwicklung und Veranstaltungsorganisation soll der TRAFO Hub zu einem Treffpunkt werden, "an dem Digitalisierung interdisziplinär gedacht werden kann", so Leppa. Dabei ist dem Wirtschaftsdezernenten wichtig, dass Digitalisierung nicht als Selbstzweck betrachtet wird. "Wir müssen aus der digitalen Transformation Wertschöpfung generieren." Das bedeutet: Digitale Produkte, Anwendungen und Dienstleistungen müssten immer auch einen konkreten Nutzen und Mehrwert haben. "Die Digitalisierung bestimmt die Zukunft der Wirtschaft, daher brauchen wir tragfähige digitale Geschäftsmodelle", so Leppa.

Aus diesem Grund verfolgt der TRAFO Hub einen interdisziplinären Ansatz. Nicht nur freischaffende IT-Experten und Kreative sollen sich dort austauschen, sondern auch Start-ups und erfahrene Unternehmerinnen und Unternehmer sind aufgerufen, das neue Angebot zu nutzen. "Es geht um Wissenstransfer und um die Erprobung neuer Kooperationsformen", erklärt Leppa. "Kleinen und mittleren Unternehmen sollen die Potenziale des technologischen Wandels nähergebracht werden. Im Gegenzug können diese ihre unternehmerische Erfahrung einbringen." Zudem könnte es bald ein jährliches Digitalfestival geben, das die zahlreichen Akteure, Initiativen und Aktivitäten zum Thema Digitalisierung einer breiten Öffentlichkeit näherbringen soll.

"Der TRAFO Hub ist eine Bereicherung für die bereits jetzt lebendige Kultur- und Kreativwirtschaft in Braunschweig. Er ergänzt das Angebot des Vereins KreativRegion und wird die Vernetzung unserer kreativen und digitalen Köpfe vorantreiben", so der Wirtschaftsdezernent.


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