Braunschweig. Während der Corona-Pandemie mussten auch die niedersächsischen Hochschulen die Lehre größtenteils in den digitalen Raum verlagern. Da jedoch nicht alle Studierenden unter diesen Bedingungen ihr Studium uneingeschränkt fortsetzen können, fordert Annette Schütze, Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kultur, die Regelstudienzeit um ein Semester zu verlängern.
„Im Sommersemester 2020 gab es erhebliche Herausforderungen für die Studierenden zu bewältigen und auch das Wintersemester 2021 Semester wird von der Corona Pandemie geprägt sein. Deshalb ist es nur folgerichtig, mit einer Verlängerung der Regelstudienzeit den Studierenden entgegen zu kommen. Ich erwarte hierzu eine eindeutige Positionierung des Ministers“, bekräftigt Schütze ihre Forderung. Ein Antrag der SPD dazu befindet sich in der Abstimmung mit dem Koalitionspartner und ist für das Oktoberplenum vorgesehen.
„Inzwischen steht fest, dass auch das kommende Semester in großen Teilen digital stattfinden wird. Doch vielen Studierenden fehlen schlicht die Grundvoraussetzungen, um an einem Digitalsemester vollumfänglich teilzuhaben. Neben mangelnden räumlichen Gegebenheiten und unzureichenden WLAN-Verbindungen fehlt es auch an adäquaten Endgeräten, dass heißt Laptops, Tablets und ähnlichem. Von letzterem sind laut Landeshochschulkonferenz bis zu 30 Prozent der Studierenden betroffen. Hinzu kommt, dass nicht in jedem Studiengang Lehrinhalte komplett in die digitale Sphäre verlagert werden können. Dies gilt nicht nur für naturwissenschaftliche Studiengänge, in denen Laborstunden unabdingbar sind, sondern beispielsweise auch für musikalische und künstlerische Hochschulfächer. Zudem ist, auch nach Ende der Schließung, der Zugang zu Bibliotheken nach wie vor nur begrenzt möglich“, erläutert Schütze.
„In der Corona-Pandemie stehen Studierende in mehrfacher Hinsicht vor großen Herausforderungen. Das Wegbrechen vieler Studenten- und Mini-Jobs hat viele Studierende hart getroffen. Die SPD hat sich auf Bundes und Landesebene nachdrücklich dafür eingesetzt, dass schnelle und unbürokratische Hilfen zur Verfügung gestellt werden. Mit der Einrichtung von lokalen Nothilfefonds der Studierendenwerke sollten Studienabbrüche aus ökonomischen Gründen verhindert werden. Wir hätten uns darüber hinaus die vorübergehende Öffnung des BAföG auf Bundesebene gewünscht. Leider war das mit unserem Koalitionspartner nicht zu machen“, bedauert Schütze und fährt fort: „Daher ist es jetzt umso wichtiger, den Studierenden zu zeigen, dass die SPD geführte Landesregierung in Niedersachsen hinter ihnen steht.“
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