"Doppelte Seuchengefahr" - Hundewelpen von Braunschweiger Zoll beschlagnahmt

"Sehr beengt" und ohne Futter und Wasser fand der Zoll die Welpen auf der Ladefläche eines Transporters. Es bestehe Unklarheit darüber, ob sie gesund sind. Auch bei den transportierten Schlachterzeugnissen läuteten beim Zoll alle Alarmglocken.

Die beiden Hunde wurden vom Zoll beschlagnahmt.
Die beiden Hunde wurden vom Zoll beschlagnahmt. | Foto: Zoll

Hann. Münden / Braunschweig. Im Rahmen einer Kontrolle eines bulgarischen Transporters durch den Zoll auf dem Parkplatz Hackelberg wurden zwei Welpen und verschiedene Schlachterzeugnisse aus seuchenschutzrechtlichen Gründen sichergestellt. Zum einen sahen die Beamten bei den Welpen die Gefahr einer Tollwut, andererseits stammten die Schlachterzeugnisse aus einem aktuellen Schweinegrippen-Hotspot in Rumänien. Dies berichtet das Hauptzollamt Braunschweig in einer Pressemitteilung.


Bei den beiden Hundewelpen handelte es sich einen Rottweiler und einen Cane Corso. Sie wurden jeweils sehr beengt in Boxen ohne Futter und Wasser auf der Ladefläche transportiert. Zwar konnten die beiden rumänischen Fahrzeuginsassen Heimtierausweise für die Welpen vorlegen, jedoch bestanden Zweifel an deren Echtheit, sodass das Veterinäramt Göttingen die Tiere zum Schutz der Allgemeinheit vor Tollwut in amtliche Quarantäne nehmen ließ.

Ohne Futter und Wasser wurden die Hunde in diesen beiden Boxen transportiert.
Ohne Futter und Wasser wurden die Hunde in diesen beiden Boxen transportiert. Foto: Zoll



Zusätzlich sei aber auch die weitere Ladung seuchenschutzrechtlich problematisch gewesen: In dem ungekühlten Transporter fanden sich neben den lebendigen Welpen noch ein ganzes, geschlachtetes Schaf und diverse Schlachterzeugnisse schweinischen Ursprungs. Das Fleisch stammte augenscheinlich aus Hausschlachtungen in Rumänien. Selbstgeschlachtetes Fleisch darf jedoch auch innerhalb Europas nicht in andere Länder verbracht werden, da bei Hausschlachtungen regelmäßig nicht die erforderlichen Gesundheitsnachweise
erbracht werden können; zudem handelt es sich bei der rumänischen Heimat der Tiere um einen Schweinegrippen-Hotspot. Um das Risiko der Ausbreitung der Seuche zu minimieren, wird das Fleisch amtlich vernichtet.

"In der aktuellen Situation verstehen zum Glück wieder Viele, dass wir manchmal unbequeme Entscheidung zum Seuchenschutz treffen müssen", erklärt Pressesprecher Andreas Löhde vom Hauptzollamt Braunschweig, das diesen Transport beendete, "und auch abseits von Corona gibt es Gefahren, denen wir uns als Zoll jeden Tag stellen müssen und wollen." Weitere Schritte in diesem Sachverhalt werden nun vom Veterinäramt des Landkreises Göttingen geprüft.


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