Drogendealer-Prozess: Hacker-Angriff der Behörden war legitim

Ermittlungserfolg bei der Polizei. Beweise gegen Drogendealer-Bande dürfen verwendet werden. Täter in Bunkerwohnung festgenommen.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Braunschweig führt die Zentrale Kriminalinspektion Braunschweig aktuell ein Ermittlungsverfahren gegen eine vermeintliche Drogendealer-Bande. Dies teilt die Polizei mit.



Im Verlauf der umfangreichen Ermittlungen des Fachkommissariates für organisierte Kriminalität konnte ein Hauptbeschuldigter aus Braunschweig als Encrochat-User identifiziert werden. Die Polizei in den Niederlanden und Frankreich hatte im Frühjahr 2020 die Software der Firma Encrochat geknackt und einige Monate lang insgesamt mehr als 20 Millionen geheime Chat-Nachrichten abgeschöpft.

Zwischenzeitlich hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass diese in Deutschland verwertet werden dürfen, wenn es um die Aufklärung schwerer Straftaten geht.

In Bunkerwohnung festgenommen


Im Rahmen operativer Maßnahmen am 14. September dieses Jahres wurde festgestellt, dass durch einen bekannten 40-jährigen Mittäter mehrere große Plastiksäcke in die konspirativ angemietete Wohnung in Berlin gebracht wurden. Nach dem der 37-jährige Haupttäter zusammen mit dem Mittäter die Bunkerwohnung betraten, erfolgte dort der Zugriff durch das SEK Berlin.

Anschließend wurden die Bunkerwohnung und eine weitere Wohnung in Berlin durchsucht. Es wurden circa 70 Kilogramm Marihuana sowie tatrelevante Kommunikationsmittel und Bargeld sichergestellt. Weiterhin wurde ein vom Hauptbeschuldigten genutzter Porsche im Wert von circa 200.000 Euro eingezogen. Die beiden Festgenommenen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig dem Amtsgericht Braunschweig vorgeführt und befinden sich seit dem 15. September in Untersuchungshaft.


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