Ein Jahr nach dem Chemie-Unfall: Opfer noch immer arbeitsunfähig

von Sina Rühland


| Foto: Werner Heise



Braunschweig. Es ist jetzt ein Jahr her, da ereignete sich an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig ein hochgiftiger Chemie-Unfall (regionalBraunschweig.de berichtete). Bei den Vorbereitungen zu einem Routine-Experiment hatte sich ein Mitarbeiter durch das Einatmen der toxischer Gase verletzt. Nun hat die PTB auf Anfrage bekanntgegeben, wie es dem Mitarbeiter heute geht – dieser gilt bis heute als arbeitsunfähig.

Nach den Aussagen der PTB leidet der betroffene Mitarbeiter noch immer erheblich unter den Folgen des Unfallgeschehens. "Er ist derzeit und bis auf Weiteres nicht dienstfähig. Die PTB ist mit dem Betroffenen, auch aus Fürsorgegründen, im Gespräch, um die dienstrechtlichen Folgen zu klären", erklärt das Justiziariat der PTB. Seit dem Unfall habe die Anstalt Sicherheitsbedingungen verschärft. "Für die einschlägig tätigen Organisationseinheiten wurden ein ausgebildeter Sicherheitsingenieur sowie ein Chemieingenieur eingestellt. Damit sollen unter anderem die in diesen Bereichen tätigen Beschäftigten und deren Vorgesetzte schneller und umfassender über die Eigenschaften eingesetzter Gefahrstoffe informiert und bei den zu treffenden Schutzmaßnahmen intensiver und zeitnäher beraten werden. Zudem sollen bereits getroffene Schutzmaßnahmen regelmäßig auf ihre Wirksamkeit überprüft und bei Bedarf verbessert werden." Weiter seien die Schulungs- und Unterweisungsintervalle für Vorgesetzte und Beschäftigte verkürzt worden. Schließlich beabsichtigte die PTB auch, im Jahr 2016 ein neues Chemie-Laboratorium einzurichten, das den höchsten Sicherheitsstandards genügen solle.