"Ein Vorzeigepark mit hoher Aufenthaltsqualität": Neugestaltung des Hagenmarktes in der Kritik

Die BIBS im Stadbezirksrat Innenstadt möchte den Platz weitestgehend so erhalten, wie er ist. Auch die Anwohner hätten durch die Pläne der Verwaltung Nachteile.

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Die BIBS im Stadtbezirksrat Innenstadt möchte den Hagenmarkt weitestgehend so erhalten wie er ist. Archivbild
Die BIBS im Stadtbezirksrat Innenstadt möchte den Hagenmarkt weitestgehend so erhalten wie er ist. Archivbild | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Die Vorzugsvariante der Verwaltung zur Neugestaltung des Hagenmarktes soll in der kommenden Woche vom Planungs- und Umweltausschuss als Grundlage des weiteren Verfahrens beschlossen werden. Doch zunächst wird über die Pläne in der heutigen Sitzung des Stadtbezirksrates Innenstadt diskutiert. BIBS-Vertreter Friedrich Walz, der bereits Mitte Oktober seine Kritik geäußert hatte (regionalHeute.de berichtete), möchte, dass der Stadtbezirksrat sein Veto einlegt.


Die Vorzugsvariante sieht vor, dass der gesamte Stadtraum gestalterisch stärker als Einheit wirken solle. Neben einer einheitlichen Oberfläche und einheitlicher Möblierung (Bänke, Leuchten) solle dies durch eine einheitliche, neu gepflanzte Baumarten hergestellt werden. Zudem ist eine deutlich verbesserte Querungsmöglichkeit zwischen dem Brunnen- und dem Kirchenumfeld geplant. Unter anderem soll der Bohlweg auf eine Fahrspur reduziert werden.

Der Rasen soll verschwinden


Die Rasenflächen um den Heinrichsbrunnen sollen verschwinden. Stattdessen soll der Bereich um den Brunnen mit einer wassergebundenen Decke - ähnlich der auf dem Magnikirchplatz - gestaltet werden. Diese soll eine multifunktionale Nutzbarkeit des Platzraums das ganze Jahr hindurch ermöglichen. Eine Rasenfläche wäre für Veranstaltungen oder eine Freisitznutzung ungeeignet, so die Verwaltung. Im Randbereich ist ein hochwertiger Pflasterbelag für Außengastronomie, Fahrradparken und Bänke zum Verweilen vorgesehen.

Eine weitere Maßnahme sei, dass das Brunnenumfeld künftig nicht mehr als Verkehrsfläche deklariert und damit formell eingezogen werde. Dies trage der seit Jahrzehnten entgegen der Bebauungsplan-Festsetzung entstandenen Nutzung des Hagenmarkts als Aufenthaltsfläche Rechnung und entspreche der in der Bürgerbeteiligung entwickelten Planungsabsicht, mehr räumliche Qualität und Nutzungsvielfalt in diesem Erholungsraum für die gesamte Stadt zu schaffen. Stimmt der Planungsausschuss am 4. November zu, könnten die Planungen im kommenden Jahr planerisch ausgearbeitet werden. Im Jahr 2022 könnten dann die Umbauarbeiten beginnen.

"Ein Vorzeigepark mit hoher Aufenthaltsqualität"


Die BIBS im Stadtbezirksrat Innenstadt hat nun allerdings den Änderungsantrag gestellt, die Pläne nicht weiterzuverfolgen. Stattdessen solle der Platz weitestgehend so belassen werden wie er ist. Nur 20 bis 30 Robinien sollten nachgepflanzt werden, heißt es in der Antragsbegründung. Der grüne Hagenmarkt um den Heinrichsbrunnen sei in den letzten 38 Jahren zu einem Vorzeigepark geworden, der auch vom Merian gelobt worden sei. Die hohe Aufenthaltsqualität sei derzeit gerade auch deshalb gegeben, weil keine kommerziellen Veranstaltungen und kommerzielle Freisitzflächen möglich seien.

"Verschlechterung für die Anwohner durch Wegfall der Straße"


Zudem wird kritisiert, dass die Vorzugslösung der Verwaltung den Radverkehr über den Platz ausschließen würde. Auch würde sich die Situation der Eigentümer und Gastronomen an der Straße Hagenmarkt 1 bis 5/6 sowie die Eigentümer an der Casparistraße mit Ausnahme des Café-Besitzers verschlechtern. Der grobgepflasterte Straßenabschnitt zwischen Sausalitos und Göthe werde für Grundstücks-Zufahrten, Lieferanfahrten und Rettungsfahrzeuge benötigt, so die BIBS. Daher habe man einen weiteren Änderungsantrag gestellt, der vorsieht, der Einziehung einer Teilfläche der Gemeindestraße Hagenmarkt nicht zuzustimmen.


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