Braunschweig. Stroh an den Decken, kalte Klassenräume und Sanitäranlagen, die schon lange nicht mehr benutzt werden dürfen. Kurz: das Gebäude, in dem die Integrierte Gesamtschule (IGS) Franzsches Feld untergebracht ist, ist marode. Videoaufnahmen zeigen nun, wie dringend nötig die aktuelle Sanierung wirklich ist.
Seit dem Sommer 2015 dürfen die Schüler der IGS einige Klassenräume nicht mehr betreten. Zu gefährlich, zu marode ist der Ort, an dem sie für Chemie und Englisch lernen müssen. Mangelende Dämmung habe Schüler frieren lassen, erzählt Schulleiter Andreas Meisner. Zur kalten Jahreszeit hätten sie mit Mänteln bekleidet im Unterricht gesessen. Insgesamt fünf Millionen Euro sollen nun in den Bau aus den 1930er Jahren investiert werden. Eine Trafo-Station muss erneuert, eine Außentreppe als Fluchtweg eingebaut und die WC-Anlagen in Teilen saniert werden. Die Fenster sind undicht, die Decken würden schnell zur Lebensgefahr – die Sanierung des Gebäudes ist bitter nötig. Ungläubige Blicke der Mitglieder des Bauausschusses, als sie bei einem "Vor-Ort-Termin" am Dienstag in Lehrräume der Naturwissenschaften im Keller kommen. Es erinnert alles ein wenig an den Lehrraum aus Feuerzangenbowle. Nur Johann Pfeiffer fehlt. Mit drei F selbstredend.
Geschichte des Gebäudes
In dem Gebäude, in dem heute Kinder und Jugendliche die Schulbank drücken, war einst das Luftflottenkommando der Nationalsozialisten beherbergt. NS-Funktionär Hermann Göring legte am 1. November 1936 den Grundstein. Am 30. März 1938 wurde das Stabsgebäude nach siebzehnmonatiger Bauzeit eingeweiht und das Luftflottenkommando Braunschweig zog in sein neues Hauptquartier am SA-Feld, dem heutigen Gebäudekomplex der IGS Franzsches Feld, ein. Der Luftwaffenstützpunkt Braunschweig galt als der größte in Nordwestdeutschland.
Der Gebäudekomplex wird seit 1989 durch die Integrierte Gesamtschule Franzsches Feld und die Freie SchuleBraunschweig e. V. genutzt. Die Stadt Braunschweig und das Land Niedersachsen planen, in den mittlerweile freien Gebäudeteil, das ehemalige Kreiswehrersatzamt, eine Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge zu legen.
Quelle historischer Angaben: Wikipedia
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