Braunschweig. Zum Ende des 2. Liga-Spiels am gestrigen Samstagnachmittag zwischen Eintracht Braunschweig und Hertha BSC ist es zu Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei musste einschreiten - so geht aus einer Pressemitteilung der Polizei hervor.
In der 90. Spielminute sei es zunächst zu verbalen Provokationen und Handgreiflichkeiten zwischen Anhängern beider Mannschaften im Bereich der Nordkurve gekommen, die sich auf den Zuschauerrängen vermischt hatten. Anhänger beider Lager überstiegen deswegen Zäune und versuchten Block-übergreifend aneinander zu gelangen. "Durch schnelles Eingreifen von Einsatzkräften konnten die Fanlager getrennt und die Situation schnell beruhigt werden. Ein Anhänger der Heimmannschaft wurde vorläufig festgenommen, nachdem dieser eine Ordnerin tätlich angegriffen hatte", schildert die Polizei.
Nach dem Spiel eskaliert es
Nach Spielende ist es hinter der Südkurve erneut zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen. Dieses Mal zwischen Anhängern von Eintracht Braunschweig. Eine Ordnerin, die schlichtend eingreifen wollte, sei daraufhin ebenfalls angegriffen worden. Dies habe erneut das Eingreifen der Polizei erforderlich gemacht. Die Einsatzkräfte schritten ein, um die Kontrahenten zu trennen und die Lage zu beruhigen. Durch Erscheinen der Polizei gelang dies zunächst, so heißt es in dem Bericht.
Anschließend hätten sich allerdings circa 200 Personen der Anhängerschaft von Eintracht Braunschweig solidarisiert und einen geschlossenen Block gebildet. Diese Personen sollten dann aus dem Stadion geleitet werden. Einhergehend mit verbalen Provokationen wurde schließlich ein Einsatzbeamter aus der Personengruppe heraus tätlich angegriffen. Um dieses Vorgehen zu unterbinden, drängten die Einsatzkräfte die Anhänger von Eintracht Braunschweig, auch unter Anwendung unmittelbaren Zwangs, zurück. Dies habe wiederum zu massiven tätlichen Angriffen auf die Einsatzkräfte geführt. Polizisten seien dabei geschlagen und getreten worden.
Des Weiteren wurden Gegenstände, wie Fahnenstangen, Bierbecher, Gläser und auch Mülltonnen auf Einsatzkräfte geworfen und es kam zu mehreren versuchten Gefangenenbefreiungen. "Unter Hinzuziehung weiterer Einsatzkräfte unter anderem auch der Reiterstaffel, konnte die Lage nach einiger Zeit unter Kontrolle gebracht werden", so die Polizei. Dazu seien fortlaufende Zwangsmaßnahmen, unter anderem auch durch den Einsatz von Pfefferspray erforderlich gewesen. Nach Beruhigung der Lage entfernten sich die Anhänger von Eintracht Braunschweig.
Viele Verletzte
Im Rahmen dieses Einsatzes wurden insgesamt 13 Polizeibeamte verletzt, wovon vier nicht mehr dienstfähig sind. Eine Einsatzbeamtin wurde mit Verdacht auf eine Fraktur der Hand in ein Krankenhaus eingeliefert. Ein Polizeipferd wurde ebenfalls verletzt. Momentan bekannt ist, dass auch auf Seiten der Fanszene eine Person verletzt wurde. Dieser wurde nach Erstversorgung vor Ort in ein Krankenhaus eingeliefert.
Beschädigt wurden außerdem zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei durch Besprühen mit Schriftzügen polizeifeindlichen Inhalts. Neben mehreren Festnahmen wurden die Personalien einer Vielzahl von Personen festgestellt.
Es wurden unter anderem Strafverfahren wegen Landfriedensbruch, tätlichem Angriff, gefährlicher Körperverletzung, versuchter Gefangenenbefreiung und Sachbeschädigung eingeleitet.
Das sagt der Verein
Der Verein hat sich mittlerweile ebenfalls zu Wort gemeldet. Er stellt die Verhältnismäßigkeit des Einsatzes in Frage. Es seien auch etliche Fans verletzte worden - mehr, als im Einsatzbericht der Polizei erwähnt wurden:
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