Braunschweig. Es ist fast zehn Jahre her, da wies der ehemalige Oberbürgermeister Gert Hoffmann die Braunschweiger Stadtverwaltung an, bei offiziellen Anlässen nicht mehr gemeinsam mit dem Schriftsteller Hartmut El Kurdi aufzutreten. Grund dafür waren satirische Texte und der Verweis El Kurdis auf Hoffmanns frühere NPD-Mitgliedschaft. Nun kommt er zurück: am kommenden Samstag tritt El Kurdi in der Brunsviga auf.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, Hartmut El Kurdi sei ein scharfzüngiger, ironischer Polemiker, sieht er sich selbst als großen Versöhner. Schon in seiner eigenen Person versöhnt er den Orient mit dem Okzident, Hessen mit Niedersachsen, Beatles- mit Stonesfans, Punkrock mit Countrymusik und - unglaublich, aber wahr - Braunschweig mit Hannover. Und trotzdem platzt ihm hin und wieder der Kragen. Dann geißelt er in seiner TAZ-Kolumne menschliche Doofheit in ihren verschiedensten Ausprägungen – seien es Hipster-Schlumpfwollmützen, nach Nazigrößen benannte Möbelgarnituren oder das 38. Comeback des Musikzombies Nena. Vor allem aber seziert er das neurechte und neoliberale Politik- und Publizistengeschwader vom Thüringer AfD-Vorsitzende Björn-„Die Fahne raus“-Höcke bis "BILD-Taliban" Kai Diekmann - und gibt sie der Lächerlichkeit Preis. Und zwischendurch erzählt El Kurdi von den schönen Dingen des Lebens: Musik, Fußball und Socken-Abos.
13. Braunschweiger Satirefest, Hartmut El Kurdi, El Kurdi spricht Deutsch, 13. Februar, 20 Uhr, Brunsviga.
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