Braunschweig. Für den nördlichen Bereich des Geländes der früheren Heinrich-der-Löwe-Kaserne in Rautheim hat die Verwaltung jetzt den Gremien den Auslegungsbeschluss vorgelegt. Der Verwaltungsausschuss soll darüber am 24. Mai entscheiden. Dann werden die Pläne ausgelegt und können im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung kommentiert werden. Die Ergebnisse wertet die Verwaltung dann aus.
Ziel sei es, dem Rat noch in diesem Jahr die Planungen abschließend vorzulegen und Planungsrecht zu schaffen, sagte Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. Acht Hektar groß ist der Bereich südlich der Autobahn 39, der über die Rautheimer Straße erschlossen werden soll. Vorgesehen sind dort Büroflächen und hochwertiges Gewerbe. Vermarkter des Gesamtgebiets ist die Firma Kanada-Bau. Die alten Kasernengebäude sollen abgerissen werden. Parallel wird die Planung für den mit etwa 23 Hektar deutlich größeren südlichen Teil des ehemaligen Kasernengeländes vorangebracht. Für diesen Bereich soll im Herbst ein Auslegungsbeschluss vorgelegt werden, um im ersten Quartal nächsten Jahres einen Satzungsbeschluss des Rates herbeiführen zu können. Da für den nördlichen Teil jedoch bereits konkrete Investorenanfragen vorliegen und für den südlichen Teil noch Planungsdetails zu klären sind, ist das Gebiet planerisch geteilt worden. Es entstehen also zwei Bebauungspläne. Im südlichen Teil ist einerseits ein Nahversorgungszentrum, das ebenfalls über die Rautheim Straße erschlossen wird, geplant, andererseits sollen dort etwa 400 Wohnungen entstehen. Geplant sind etwa 110 Einfamilienhäuser, 90 Reihenhäuser sowie 200 Mehrfamilienhäuser.
Stadtbaurat Leuer sagte, damit sei nun eine weitere Etappe zur Entwicklung dieser Konversionsfläche geschafft. Nach der Aufgabe der Kaserne 2003 habe sich in dem Bereich lange nichts bewegt. Das Gelände gehörte dem Bund, die Stadt hatte darauf keinen Zugriff. Der Investor Kanada-Bau hat es zwischenzeitlich gekauft. Nun entstünden dort dringend benötigte, hochwertige Gewerbeflächen, die verkehrlich hervorragend durch die Autobahn angebunden seien. Durch die Erschließung über die Rautheimer Straße würden Gewerbefahrzeuge nicht die Wohngebiete im Bereich Lindenberg beeinträchtigen. Die Stadt habe die Verkehrsauswirkungen des Gesamtprojekts untersuchen lassen und auf Verträglichkeit geprüft. Wie kürzlich auch im Gewerbeflächenentwicklungskonzept dargestellt, sei das Angebot an hochwertigen Gewerbeflächen in Braunschweig begrenzt. Umso mehr freue er sich, dass die Entwicklung des ehemaligen Kasernengeländes nach dem Aufstellungsbeschluss Anfang 2015 nun Fahrt aufnehme, sagte Leuer.
Auch das im südlichen Teil des Gesamtprojekts geplante Wohngebiet profitiere von einer hervorragenden Anbindung, werde aber von der Braunschweiger Straße aus erschlossen und sei von der Autobahn abgeschirmt. „Damit kommen wir dann auch unserem Ziel, bis 2020 Planungsrecht für 5.000 Wohneinheiten zu schaffen, wieder einen großen Schritt näher“, so Heinz-Georg Leuer mit Blick auf das Wohnraumversorgungskonzept der Stadt Braunschweig und den dringenden Bedarf an neuen Wohnflächen. Auch für das künftige Wohngebiet gelte, dass der zusätzliche Verkehr für die umliegenden Ortsteile verträglich sei. Dies sei eine der Fragen gewesen, die die Verwaltung in den vergangenen Monaten umfangreich und sorgfältig geprüft habe, so Leuer. Werden die Zeitpläne für die beiden Bebauungspläne so eingehalten wie derzeit geplant, könnten schon im kommenden Jahr Gewerbe- und Wohnbauten entstehen und eine attraktive Fläche von über 30 Hektar mit hohem Potential nun endlich angemessen genutzt werden.
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