Braunschweig. Der Planungs- und Umweltausschuss hat am Mittwoch den Vertragsentwurf zwischen dem Welfenhof-Eigentümer DIO - Deutsche Immobilien Opportunitäten AG und der Stadtverwaltung gebilligt. Hintergrund dieses Vertrags ist die Umwidmung der Packhofpassage und die Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplan und die entsprechenden Gegenleistungen, die der Vertragspartner DIO dafür zu erbringen hat. Als Nächstes muss nun der Verwaltungsausschuss zustimmen.
Wie berichtet, enthält der Vertrag maßgebliche Weichenstellungen für die Weiterentwicklung des Welfenhofes, der bereits in diesem Monat sein ikonisches Glasdach verlieren soll. "Ein Magnet fehlt am Ende der Fußgängerzone", eröffnete Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer den Tagesordnungspunkt und stellte im Laufe der Sitzung klar, dass der Stadtverwaltung an einer schnellen Entwicklung gelegen ist. Zwei Jahre sei der Zeithorizont, wenn es denn losgeht. Dafür stehe allerdings noch kein Datum fest. Große Diskussionen kamen während der Sitzung nicht auf, lediglich die Visualisierung des Gebäudes irritierte einige Ausschussmitglieder.
Fragen zur Aufenthaltsqualität
Rainer Mühlnickel (Die Grünen) bemängelte das Fehlen von Grün im Entwurf, was die allgemeine Aufenthaltsqualität senken würde: "Mehr Grün und mehr Bänke sind in einer zeitgemäßen Innenstadt glaube ich notwendig." CDU Ausschussmitglied Björn Hinrichs gibt zu, dass er Mühlnickel zustimmen muss: "Die Ansicht wirkt sehr steinern, sehr monoton. Ich finde, das geht so nicht. In der Nähe haben wir ja zukünftig auch einen Pocket Park. Vielleicht kann man über eine Wegverbindung dahin nachdenken, das fände ich ganz charmant."
Ein positives Signal
Stadtbaurat Leuer erinnerte, dass man hier schlicht noch nicht so weit sei: "Gerne nehme ich alle Vorschläge für mehr Grün auf und ich denke, das wird auch so seinen Weg gehen. Da erreicht einen manchmal der Fluch der guten Taten, man will in einem Bild darstellen wie das Gebäude aussieht und dabei hat man sich um den anderen öffentlichen Raum noch gar keine Gedanken gemacht." Im weiteren Verlauf erinnerte der Stadtbaurat außerdem daran, dass die Stadt bei der Privatimmobilie wenig Gestaltungsspielraum habe, es gehe primär um die Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes. "Wir haben hier den Vorteil, dass hier privates Geld zur Reaktivierung in der Stadt eingesetzt wird", so Leuer. "Wichtig wäre eine klare Aussage für diesen Investor - wir haben das Gefühl, wir haben einen wirklich guten Partner hier, der da auch was bewegen wird. Es wäre schön, wenn wir diesem Partner ein positives Signal übermitteln können, dass wir das auch möchten."
Leuer bekam seinen Wunsch erfüllt. Der Ausschuss stimmte dem Entwurf für den sogenannten Baudispensvertrag mit nur einer Enthaltung vollständig zu.
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