Erster Spatenstich für neues Abwasserpumpwerk Ölper

Die neue Anlage, die Ende 2028 in Betrieb gehen soll, ersetzt das alte Pumpwerk aus dem Jahr 1957.

Matthias Schmatz, Firma Laudemann, Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, SE|BS-Geschäftsführerin Judith Kraft, Bezirksbürgermeister Frank Graffstedt, Hans-Jürgen Ziegler, Firma PFE beim ersten Spatenstich.
Matthias Schmatz, Firma Laudemann, Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, SE|BS-Geschäftsführerin Judith Kraft, Bezirksbürgermeister Frank Graffstedt, Hans-Jürgen Ziegler, Firma PFE beim ersten Spatenstich. | Foto: Stadt BS/Nielsen

Braunschweig. Mit dem ersten Spatenstich durch Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum hat am Dienstag, 27. August der Neubau des Abwasserpumpwerks in Ölper begonnen. Das von der Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SEBS) betriebene Hauptpumpwerk der Stadt fördert rund 90 Prozent des Abwassers aus dem Stadtgebiet über eine etwa sechs Kilometer lange Abwasserleitung zum Klärwerk Steinhof. Dies teilt die Stadt mit.



Die neue Anlage, die Ende 2028 in Betrieb gehen soll, ersetzt das alte Pumpwerk aus dem Jahr 1957. Bauherrin ist die SEBS im Auftrag der Stadt Braunschweig. Die Kosten des Neubaus werden aktuell auf rund 39 Millionen Euro veranschlagt.
"Mit dem neuen Abwasserpumpwerk Ölper entsteht eine hochmoderne Anlage nach dem neuesten Stand der Technik", freut sich OB Dr. Kornblum. "Mit dieser umfangreichen Investition in die Daseinsvorsorge stellen wir sicher, dass dieses Kernstück der Abwasserentsorgung unserer Stadt auch für die kommenden Jahrzehnte gut aufgestellt ist."


"Die Investition der Stadt Braunschweig in den Neubau des Hauptpumpwerks Ölper ist absolut zukunftsweisend", sagt Judith Kraft, Geschäftsführerin der SEBS. "Sie trägt maßgeblich zur Entsorgungssicherheit bei und kann durch die Redundanz der Pumpwerke bei Starkregenereignissen überdies wesentlich zum Schutz unserer Gewässer beitragen."

In der bald 70-jährigen Betriebszeit wurden am alten Pumpwerk einige An- und Umbauten vorgenommen. So entstanden z.B. eine neue Schaltanlage (1982), neue Pumpen wurden installiert (1982, 1990), ein neuer sogenannter Pumpensumpf (1992) und eine Speicherrücklaufleitung (1999) gebaut. Der Zustand der technischen und baulichen Anlagen macht nun einen Neubau erforderlich. Die Instandhaltung wird immer schwieriger, und die elektrotechnischen Anlagen entsprechen nicht mehr den heute geltenden Vorschriften.

Redundanz für hohe Betriebssicherheit


Besonders wichtig ist, dass das Abwasser künftig auch beim Ausfall einer Anlage in Richtung Steinhof gepumpt werden kann. Deshalb entsteht in Ölper ein Doppelpumpwerk, bestehend aus zwei eigenständigen Werken. Im Regelbetrieb fließt über das erste Pumpwerk eine maximale Abwassermenge von 2,0 Kubikmetern pro Sekunde zur Kläranlage. Das zweite Pumpwerk arbeitet bei Starkregen gleichzeitig mit einer Maximal-Leistung von 2,4 Kubikmetern pro Sekunde. Insbesondere die Innenstadt wird durch Mischwasserkanäle entwässert, so dass bei starkem Niederschlag das Abwasseraufkommen wächst. Dieses Wasser wird künftig in ein ebenfalls neu entstehendes Regenüberlaufbecken gepumpt, wenn die Kapazität der Kläranlage überschritten zu werden droht. Es kann dann später gereinigt und muss nicht in die Oker abgeschlagen werden. Sollte ein Pumpwerk ausfallen, reicht die Leistung des anderen aus, um den Regelbetrieb sicherzustellen.

Außerdem baut die SEBS auf dem Werksgelände Räume für die Schaltwarte, Lager und Arbeitsräume (Besprechungs- und Präsentationsräume, Archiv, Sozial- und Sanitärräume sowie Werkstätten). Das neue Pumpwerk wird somit auch zentraler Standort für die Gesamtaufgaben der SEBS.

Insgesamt betreibt die SEBS über 100 Abwasserpumpwerke im Stadtgebiet. Saniert wird derzeit auch eine kleinere Anlage an der Mastbruchsiedlung.


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