Experten beraten in der AOK zum Thema Hören

von Nick Wenkel


Symbolfoto: Nick Wenkel
Symbolfoto: Nick Wenkel | Foto: Nick Wenkel

Braunschweig. Der Hörsinn ermöglicht uns, Sprache wahrzunehmen und ist somit wichtig für die Kommunikation und Interaktion mit anderen Menschen. Er hilft uns aber auch bei der Orientierung, um zum Beispiel Umgebungsgeräusche wie Verkehrslärm einzuordnen.


Unser Gehör begleitet uns bereits vor unserer Geburt: Als erstes menschliches Sinnesorgan bildet es sich bereits im 4. Schwangerschaftsmonat aus und versorgt uns mit Höreindrücken. Auch nach unserer Geburt hat das Ohr viel zu tun: Es ist das einzige Organ, das niemals schläft und 365 Tage im Jahr, 24 Stunden täglich, arbeitet. Bereits ein Lärmpegel von 85 Dezibel kann Hörschäden hervorrufen, wenn man dieser Lautstärke dauerhaft ausgesetzt ist. Zum Vergleich: Ein normales Gespräch ist etwa 60 Dezibel laut, ein Lastwagen in fünf Metern Entfernung 90 Dezibel, in Clubs werden etwa 110 Dezibel erreicht. Zu viel an Schall kann Beeinträchtigungen und bleibende Schäden am Gehör hervorrufen. Das Hörvermögen kann dabei bis zur Schwerhörigkeit geschädigt werden. Ebenso können zeitlich begrenzte oder dauerhafte Ohrgeräusche (Tinnitus) auftreten. Dies kann durch Dauerschall oder kurzzeitige hohe Schallspitzen geschehen. Solche hohen Schallpegel treten nicht nur im Arbeitsleben auf, sondern gerade auch in der Freizeit, zum Beispiel beim Hören lauter Musik.

Mit vielen Fragen konfrontiert


Aber auch „Lärmspielzeug” und Feuerwerkskörper können das Gehör beeinträchtigen. Wer am Arbeitsplatz viel Lärm ausgesetzt ist oder häufig in Clubs oder zu Konzerten geht, sollte einen daher Gehörschutz tragen und dem Gehör hinterher Ruhepausen gönnen. Für die meisten Menschen ist ihr Gehör selbstverständlich, man lernt es erst dann zu schätzen, wenn es nachlässt. Wer häufig nachfragen muss, bei Familienfesten oder im Restaurant Gesprächen schlecht folgen kann, den Fernseher auf hohe Lautstärke eingestellt hat und selbst laut spricht, hört meist nicht mehr gut. Wenn eine Hörminderung eintritt, ist man plötzlich mit vielen Fragen konfrontiert. Worauf sollte man achten, wenn man vom HNO-Arzt eine Hörgeräte-Verordnung erhalten hat? Welche Versorgungsmöglichkeiten gibt es?

Experten stehen Rede und Antwort


Zum 20. Tag des Lärms stehen im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung, am Mittwoch, dem 26. April 2017, im AOK-Servicezentrum Braunschweig, Am Fallersleber Tore 3-4, Experten in der Zeit von 17 – 20 Uhr für wichtige Fragen rund um das Thema Hören zur Verfügung.
Hörgeräte-Akustiker, Hersteller von Hörgeräten und Implantaten, informieren Betroffene, Angehörige und Interessierte. Der Deutsche Schwerhörigen-Bund stellt sich als Ansprechpartner und Wegweiser vor, z.B. auch für Betroffene mit Tinnitus, die dann auch Informationen zu den neuesten Möglichkeiten, Ohrgeräusche zu mindern, erhalten.
Alle Besucher können Ihr Gehör kostenlos von Fachleuten testen lassen.

Vortragsprogramm


Um 18 Uhr hält Professor Dr. Andreas Gerstner, Klinikum Braunschweig, den Vortrag "Lärm und Schwerhörigkeit und ihre Folgen". Neben einer Erklärung zum Sinnesorgan Ohr und dem Hörvorgang im allgemeinen, wird Gerstner "Lärm" definieren und auf die Folgen von Lärm für die individuelle Gesundheit ganz generell sowie auf das Hörvermögen eingehen. Er erläutert das Phänomen Lärmschwerhörigkeit, die Bedeutung eines guten Hörvermögens und skizziert die Folgen einer Schwerhörigkeit. Außerdem werden die Möglichkeiten darstellen, die heutzutage vorhanden sind, um einem Patienten mit einem geschädigten Hörsystem zu helfen. Ein Schriftdolmetscher wird bei dem Vortrag mit anwesend sein. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.


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