Fachtag: Kinderschutz im Kontext Schule

Es ging darum, wie man Grenzverletzungen erkennen und sexuellem Missbrauch entgegenwirken kann.

Beim Kinderschutz-Fachtag, v.l.n.r.: Dr. Frank Walter (Fortbildungsbeauftragter des KLBS), Prof. Dr. Meike Sophia Baader (Universität Hildesheim), Polizeivizepräsident Roger Fladung (PD Braunschweig), Bettina Rohse (Regionalbeauftragte für Prävention und Gesundheitsförderung des RLSB BS), Torsten Glaser (Behördenleiter des RLSB BS).
Beim Kinderschutz-Fachtag, v.l.n.r.: Dr. Frank Walter (Fortbildungsbeauftragter des KLBS), Prof. Dr. Meike Sophia Baader (Universität Hildesheim), Polizeivizepräsident Roger Fladung (PD Braunschweig), Bettina Rohse (Regionalbeauftragte für Prävention und Gesundheitsförderung des RLSB BS), Torsten Glaser (Behördenleiter des RLSB BS). | Foto: TU Braunschweig/ Ahmed Nassef

Braunschweig. Sexualisierte Gewalt gehört leider regelmäßig zur Realität von Kindern und Jugendlichen. Die Schule kann dabei ein Schutzraum für gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sein. Viele Betroffene trauen sich im schulischen Umfeld erstmals über ihr Erlebtes zu reden und erwarten in und aus diesem Umfeld Hilfe. Schule ist aber leider nicht nur ein Schutzraum für Kinder und Jugendliche, sie kann auch ein Ort sein, an dem sexualisierte Gewalt stattfindet.



Um Schulen zu einem schützenden und fördernden Umfeld werden zu lassen, luden das Regionale Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) Braunschweig sowie die Polizeidirektion (PD) Braunschweig zu einem gemeinsamen Fachtag „Kinderschutz im Kontext Schule“ ein. Über 130 Personen nahmen das Angebot an und kamen ins Kompetenzzentrum Lehrkräftefortbildung Braunschweig (KLBS) um sich über das Thema sexuelle Grenzverletzungen im Kontext Schule zu informieren. Dies geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung hervor.

Enge Kooperation, wichtige Präventionsarbeit


Nach der Begrüßung des Fortbildungsbeauftragten des KLBS Dr. Frank Walter folgten Begrüßungsworte vom Polizeivizepräsidenten der PD Braunschweig, Roger Fladung und dem Behördenleiter des RLSB Braunschweig, Torsten Glaser, in denen sie auf die Bedeutung der seit Jahren bestehenden Kooperation und die gemeinsamen Anstrengungen in der Präventionsarbeit eingingen.

„Im Sinne eines gesamtgesellschaftlichen Ansatzes ist die wirksame Strafverfolgung bei Kindesmissbrauch und Gewalt gegen Kinder enorm wichtig, kann jedoch nur ein Teil einer ganzheitlichen Bekämpfungsstrategie sein. Ein nachhaltiges Kinderschutzsystem bedarf der vernetzten, intensiven Präventionsarbeit aller verantwortlichen Institutionen. Hierzu gehört für die Region Braunschweig die seit Jahren gelebte Kooperation zwischen dem Regionalen Landesamt Braunschweig und der Polizeidirektion Braunschweig. Ich freue mich sehr über diese wegweisende, gute Zusammenarbeit unserer beiden Behörden, die seit vielen Jahren die gemeinsame Präventionsarbeit zum Wohle von Kindern und Jugendlichen prägt“, so Roger Fladung bei seiner Begrüßung.

„Es ist wichtig, sexuelle Gewalt fachlich korrekt zu definieren und tragfähige Schutz-, Hilfe- und Meldesysteme zu etablieren, all unsere Kräfte zu bündeln und diese Mammutaufgabe anzugehen. Denn die Schule hat die Pflicht, die physische und psychische Gesundheit ihrer Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten“, so Torsten Glaser, „Schulen müssen sich dem Thema sexuelle Grenzverletzungen mit all seinen unabsehbaren Folgen für die individuelle Bildungsbiographie, die Gesundheit und die Entwicklung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen stellen und mit schulischen Schutzkonzepten Rechnung tragen.“

Eine Hilfe für Lehrkräfte


Die Zielsetzung des informativen Programms war es Lehrkräfte und Schulleitungen darin zu unterstützen, dass Schule ein Ort der Sicherheit, der Verlässlichkeit und des Vertrauens bleibt. Dazu eröffnete Prof. Dr. Meike Sophia Baader von der Universität Hildesheim die Veranstaltung mit ihrem Vortrag „Prävention gegen sexualisierte Gewalt in Schulen“. Anschließend konnten sich die Teilnehmenden in verschiedenen Workshops weiterbilden.

Zwischen den einzelnen Arbeitsphasen war auch immer wieder Zeit in Kaffeepausen und beim Gang über den „Markt der Möglichkeiten“ miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

Die Verantwortlichen ziehen ein positives Fazit: Der Fachtag sei mit großer Begeisterung angenommen worden. Vor allem der rege und intensive kollegiale Austausch in den Gruppen und Workshops habe ihn besonders interessant und produktiv gemacht. Die Teilnehmenden hätten viele Anregungen mit zurück in ihre Schulen nehmen können, um diese dann auch an interessierte Kollegen weitergeben zu können.


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