Braunschweig. Am vergangenen Samstag konnten bei einer gemeinsamen Übung der TU Braunschweig und der Feuerwehr Braunschweig – Ortsfeuerwehr Stöckheim neuartige unbemannte Drohnen und Bodenfahrzeuge für den praktischen Einsatz im Katastrophenschutz getestet werden. Hierüber berichtet der Fachbereich Feuerwehr der Stadt Braunschweig in einem Presseschreiben.
Die Forscher der TU entwickeln im Vorhaben ANKommEn zwei fliegende und fahrende Fahrzeuge, die Rettungskräfte in naher Zukunft beim schnellen Aufklären eines Einsatzgebietes helfen sollen. Hauptziel sei das vollautomatische Erstellen von hochwertigen aktuellen Fotos und 3D-Karten mit deren Hilfe Rettungskräfte schnell zum Beispiel Verletzte, Glutnester und versperrte Wege oder auch Veränderungen an Strukturen wie etwa Deichen oder Dünen erkennen können.
Der Allrounder für Krisenlagen
Die hierfür zusammen mit dem Drohnenhersteller Airrobot GmbH & Co.KGKG entwickelte Drohne sei dazu mit jeweils einer Farb- und Wärmebildkamera ausgerüstet und könne alternativ auch mit einem 3D-Laserscanner ausgerüstet werden. Nachdem das Einsatzgebiet auf dem Laptop der Einsatzkraft markiert wurde, fliegt die Drohne dieses automatisch ab und sendet hochauflösende Luftbilder an die Bodenstation. Dort wird noch während des Fluges eine Karte erzeugt. Die genauen Karten werden anschließend allen Einsatzkräften auf ihren mobilen Tablets über eine im Hintergrund laufende Datenbank zugänglich gemacht, um allen Helfern rasch den bestmöglichen Überblick über die Einsatzlage zu verschaffen. Mittels einem mit Wärmebildkamera und Laserscanner ausgerüsteten ferngesteuerten Rover könne zusätzlich in nicht zugängliche Bereiche aufgeklärt werden, zum Beispiel in dichter Bebauung, in Innenbereichen oder auch unter dichter Vegetation.
Wie Digitalisierung Leben retten hilft
Am Übungstag konnte nach einer Vorstellung der Technologie ein durch die Feuerwehr aufgestelltes Feuer sowie eine im Gebüsch versteckte Person rasch gefunden werden. „Es ist im Zeitalter der Digitalisierung spannend zu sehen, dass diese nicht vor der Feuerwehr Halt macht und auch hier notwendig ist. Durch das Forschungsprojekt können bei großen Schadenslagen den Einsatzleitern und Einsatzkräften zügig Informationen zur Verfügung gestellt werden, mit denen wir schnelle Maßnahmen einleiten können“, so Florian Parkitny von der Ortsfeuerwehr Stöckheim. Durch den Einblick in die reellen Einsatzabläufe und das Feedback der Einsatzkräfte hoffen die Forscher das System noch weiter an die speziellen Anforderungen im Rettungseinsatz anpassen zu können.
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