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"Fit im Auto" - Seminar ist der Renner bei älteren Fahrern

von Robert Braumann


Jürgen Witkowski erklärt die richtige Sitzposition. Fotos/ Video: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Die Verkehrswacht Braunschweig veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Fahrlehrerverband unter dem Motto "Fit im Auto" ein praxisorientiertes Seminar für Senioren ab 65. Die Senioren können sich unverbindlich testen lassen, ob sie noch fahrtauglich sind. Außerdem können die Senioren ihr Fahrkönnen praktisch unter Beweis stellen, dabei werden unter anderem Bremsen, Einparken und Rangieren geübt.

Heidrun Möbius Verkehrswacht Braunschweig, erklärt das Konzept. "Zu einem Seminar können sich immer bis zu zwölf Personen anmelden, neben einem Theorie-Teil, der von der Polizei geleitet wird, geht es auch praktisch zur Sache. Die Teilnehmer werden in zwei Sechsergruppen aufgeteilt, eine Hälfte fährt mit einem Fahrlehrer durch Braunschweig und lässt sich im fließenden Verkehr testen, die anderen Senioren üben mit einem Fahrsicherheitstrainer." So könne man dazu beitragen, dass auch die Älteren mobil und sicher bleiben. In der zweiten Tageshälfte tauschen die Gruppen dann.

Am Mikro von regionaHeute.de erklärt Heidrun Möbius das Programm:

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Michael Schlutow, Verkehrssicherheitsberater der Polizei Braunschweig, weiß um die Probleme älterer Verkehrsteilnehmer. "Schwierig wird es häufig, wenn sich auf neue Situationen eingestellt werden muss und man bekanntes Terrain verlässt, dazu haben sich durch die vielen Jahre hinter dem Steuer ein paar Fehler eingeschlichen, die man häufig gar nicht mehr wahrnimmt". Davon kann Fahrsicherheitstrainer Jürgen Wittkowski ein Lied singen. Er leitet an dem Tag, an dem regionalHeute.de bei dem Training vorbeischaut, den Praxis-Teil, bei dem die Sitzpositionen und die Ladesicherung im Auto überprüft wird und die Teilnehmer auf einer Strecke eine Gefahrenbremsung ausführen müssen.

Viele sitzen falsch


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Michael Schlutow, Foto: Robert Braumann



"Es ist ganz häufig festzustellen, dass die Autofahrer völlig falsch in ihrem Auto sitzen, meist viel zu tief, so können Gefahrensituationen sehr viel später gesehen werden. Das sind einfach Automatismen die fast jeder einreißen lässt." Seinen Worten lässt er dann schnell Taten folgen, er zeigt den Teilnehmern wie man richtig zu sitzen hat und die sind erst einmal alles andere als begeistert. "Natürlich ist das erst einmal ungewohnt, schließlich haben die Meisten hier über Jahrzehnte etwas falsch gemacht, ich rate aber dazu es einfach mal vier Wochen mit der richtigen Sitzposition auszuprobieren, meist spielt es sich dann ein." Viele der Teilnehmer wüssten dazu oft gar nicht, dass man im Fahrzeug alles einstellen kann und wo. "Deshalb vermitteln wir auch technischen Neuerungen im Auto, wichtige Änderungen in der Straßenverkehrsordnung und es gibt Tipps für schwierige Verkehrssituationen." Dazu gehört auch eine Gefahrenbremsung durchzuführen. "Viele haben keine Ahnung nicht wie es ist, die Bremse ihres Autos einmal voll durchzudrücken und das Fahrzeug zum Stehen zu bringen. Deshalb bauen wir eine Teststrecke auf.

Fit am Steuer bleiben


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Heidrun Möbius, Foto: Balder



Die Teilnehmer sollen bis auf Tempo 50 Beschleunigen und dann an einer Markierung auf Handzeichen bremsen". Es zeigt sich, in der Praxis das ist gar nicht so leicht. Doch Witkowski ist geduldig und erklärt den Senioren einzeln, was sie zu verändern haben. So klappt es nach ein paar Versuchen auch schon recht reibungslos. Auch über die Ladungssicherung wird gesprochen: "Leider kommt es immer wieder vor, dass Kindersitze völlig falsch montiert und nicht gesichert werden. Bei einem Unfall kann das tödlich ändern. Auch Wasserkisten oder schwere Gegenstände auf der Rücksitzbank werden schnell zu geschossen, wir wollen die Menschen sensibilisieren", erklärt Michael Schlutow. Die Nachfrage zu den Terminen der Verkehrswacht sind hoch, für 30 Euro kann man dabei sein, wenn gerade mal ein Platz frei ist. "Die Verkehrswacht muss kräftig draufzahlen, um das Projekt am Leben zu erhalten, wir sind immer auf der Suche nach Sponsoren, die unsere Sache unterstützen wollen und können", sagt Möbius. Wer selbst einmal teilnehmen möchte, der kann sich unter 0531 390 72 22 oder Verkehrswacht-Braunschweig@t-online.de anmelden und informieren. "Die Rückmeldungen der Teilnehmer sind durchweg positiv, viele sagen, dass sie sehr viel mitnehmen können. Im Anschluss an das Training wird in einer gemeinsamen Runde noch einmal ein Feedback gegeben, so kann der Tag auch besser für alle eingeordnet werden", erklärt Schlutow abschließen.

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