Gedenkstätte Schillstraße: Texttafeln neu beschriftet


Die Texttafeln der Gedenkstätte wurden im Mai beschmiert. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Nachdem in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai die Texttafeln an der Gedenkstätte Schillstraße mit Farbschmierereien und Aufklebern mit rechtsextremem Inhalts verunstaltet und unleserlich gemacht wurden, mussten alle Tafeln entfernt werden. Umgehend nach dem Anschlag ließ die Stadt Braunschweig eine Informationstafel anbringen, auf der das Vorkommnis dokumentiert wurde. Mittlerweile wurden die Tafeln neu beschriftet und wieder an der Mauer auf dem Gelände der Gedenkstätte Schillstraße angebracht.

Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse zeigt sich erleichtert, dass die Texttafeln so schnell wieder an ihren Platz verbracht werden können: „Die Gedenkstätte Schillstraße leistet einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungsarbeit in Braunschweig, die auch durch die Texttafeln dokumentiert wird. Ich bin sehr dankbar für die vielen Zuschriften und Anrufe von Braunschweigerinnen und Braunschweigern, die uns in unserer Arbeit bestärken. Und ich bin dem Vorstand der Union Kaufmännischer Verein sowie der Stiftung Braunschweiger Land zutiefst verbunden, die beide spontan unmittelbar nach dem Anschlag ihre finanzielle Hilfe für die Wiederherstellung der Texttafel-Wand zur Verfügung gestellt haben – ein Zeichen großer Solidarität.“

Die Verunstaltung der Gedenkstätte hatte zu zahlreichen öffentlichen Erklärungen von einzelnen Bürgerinnen und Bürgern, aber auch Institutionen und Unternehmen aus Braunschweig geführt, die die Tat nachdrücklich verurteilten und ein breites Bekenntnis zu einer offenen Auseinandersetzung mit der Geschichte an diesem Ort bekundeten. Am 31. Mai führten Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Büssing-Schule eine Unterstützungsaktion direkt auf dem Gelände der Gedenkstätte durch. Die Jugendlichen setzten sich mit der Frage auseinander, wie sie künstlerisch auf die Schändung der Gedenkstätte reagieren können und einen professionellen Graffiti-Künstler des Vereins The Bridge e.V. eingeladen, der gemeinsam mit den Jugendlichen eine temporäre Installation entlang der Gedenkmauer realisierte. Die Dokumentation der Aktion hat Eingang in das „Offene Archiv“ gefunden.

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