Gemeinsam zum Erfolg?

von Robert Braumann


| Foto: Robert Braumannn



Goslar. Markurth, Mohrs, Klingebiel – frei nach dem Motto: "Gemeinsam sind wir stark", haben die Oberbürgermeister der Städte Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter beim siebten Steinberg-Dialog in Goslar ihre Positionen bekräftigt (BraunschweigHeute.de berichtete). Die Region soll mehr Geld vom Land bekommen, dann soll umfassend investiert werden. Auch eine neue Bahnhaltestelle im Westen von Braunschweig wurde ins Gespräch gebracht.

Es ist noch nichts spruchreif und die Gelder sind noch nicht da, doch man hat konkrete Vorstellungen, was passieren soll. Ein zentrales Anliegen der Stadtoberhäupter ist es, die Mobilität der Region zu verbessern. Man wolle für Berufspendler sowie für den Freizeitverkehr zwischen den drei Oberzentren und Landkreisen den Öffentlichen Nahverkehr attraktiver gestalten, heißt es. So ist angedacht, dass die Regionalbahnen zwischen den Städten künftig im Halbstundentakt fahren. Des Weiteren könnten Schnellbuslinien das verbesserte Bahnangebot ergänzen. Dabei wird auch über eigene Trassen für die Busse nachgedacht. Zudem brachte Ulrich Markurth eine neue Haltestelle im Bahnverkehr in Braunschweig in die Diskussion ein. Eigentlich wäre es klar, dass man im Westen der Stadt einen Anlaufpunkt bräuchte. So etwas wäre zwar ein komplexes Vorhaben, müsse aber ernsthaft diskutiert werden. Auch E-Bikes sollen nach den Vorstellungen der Oberbürgermeister eine Rolle bei der Mobilität in der Zukunft spielen. Hier würde es viel Potenzial geben, was nicht genutzt werden würde.

"Es geht dabei nicht um Peanuts"


Man habe lange genug bei der Geldvergabe zurückgestanden. Jetzt wäre es an der Zeit, dass auch in die Region investiert wird. "Es geht dabei nicht um Peanuts", bekräftigte Markurth, es solle richtig etwas passieren. Dass man in den letzten Jahren bei den Investitionen etwas außen vor gewesen wäre, würde auch an der lange bestehenden Uneinigkeit zwischen den Städten liegen. Damit soll nun Schluss sein. Wenn man gemeinsam auftrete, habe man gute Chancen, Gehör zu finden. Markurth betonte zudem, dass es nicht darum ginge, die Städte auf Kosten der ländlichen Gebiete zu stärken. Er ist sich aber sicher, wenn die Oberzentren ihre Stärken weiter ausbauen, können sie auch besser die Anderen unterstützen. Auch die Bereiche um die Städte müssten attraktiv für die Menschen bleiben, nur dann habe die Region beste Zukunftschancen. Gerade in Bezug auf die Wohnungsnot wäre es wichtig, eben nicht nur die Städte zu stärken. Es könne nicht jeder dort Platz finden, deshalb müssten aber auch im Umland gute Bedingungen herrschen, gerade auch was die Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr anginge. Klaus Mohrs ergänzte, dass man dabei auch eine vernünftige Taktung bräuchte. Die Menschen dürften nicht länger brauchen oder ewig warten, wenn sie mit Bus oder Bahn fahren.

Zeitfenster nutzen


Markurth mahnte aber auch: "Wir haben ein Zeitfenster, dass wir nutzen müssen, wenn wir die Entwicklung jetzt nicht anstoßen, werden wir abgehängt." Dabei könnte auch die Überlegung den Zweckverband zu stärken eine wichtige Rolle spielen (BraunschweigHeute.de berichtete). Der Oberbürgermeister begrüßte die positiven Signale, die er zu dem Vorhaben wahrgenommen hätte. Es wäre außerdem nicht der Zeitpunkt, um über Grenzen der einzelnen Regionen zu diskutieren. Davon unabhängig müssten konkrete Dinge verwirklicht werden Das sah auch Klaus Mohrs so. Es ginge erst einmal darum, Verbesserungen zu erreichen. Ob am Ende dabei die eine oder andere Region herauskomme, das wäre erst einmal nebensächlich.

Angeregte Diskussion


Die rund 80 Gäste aus Politik, Wirtschaft und den Medien waren im Anschluss aufgerufen, in den Dialog mit den Oberbürgermeistern zu treten. Kai Florysiak (Geschäftsführer Metropolregion) regte bei den Überlegungen an, auch an die Förderung für elektrische Busse zu denken. Ähnlich sah es auch Wilhelm Schmidt (Geschäftsführer, Reisebüro Schmidt), der zu bedenken gab, wenn mitgehalten werden soll, brauche es auch moderne Busse. Alles auf die Schiene zu verlegen, das wäre auch keine Lösung. Matthias Wunderling-Weilbier (Landesbeauftrager, Braunschweiger Land) war als Vertreter der Landesregierung gekommen und begrüßte die Entwicklungen und die gemeinsamen Pläne. Gab aber auch zu bedenken, dass sich andere Regionen schon früher einig gewesen wären und somit schon früher von Landesgeldern profitieren können. Es wäre schön, dass sich vor Ort nun auch eine andere Entwicklung anbahnen würde. Hennig Brandes (Verbandsdirektor des kommunalen Zweckverbandes Großraum Braunschweig) sah es als sehr gutes Signal, dass sich sie Oberbürgermeister hinter den Zweckverband stellen würden. Wenn es Gelder vom Land geben würde, dann müsste mit fachlicher Beratung entschieden werden, an welchen Stellen eine Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs Sinn macht. Zum Ende des Gesprächs stellte Ulrich Markurth in Aussicht, dass die Entwicklung natürlich nicht von heute auf morgen erfolgen könnte. In zwei bis drei Jahren sollte etwas konkretes entstanden sein.


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