Salzgitter. Die Oberbürgermeister von Braunschweig und Salzgitter, Ulrich Markurth und Frank Klingebiel, schlagen vor, im Bereich nördlich der A39 an der Stadtgrenze zwischen Braunschweig und Salzgitter ein interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet zu schaffen, das beide Städte gemeinsam entwickeln. Am Freitag stellen sie ihre Pläne der Öffentlichkeit vor.
Mit einer gemeinsamen Vorlage wurde die gemeinsame Vorlage in die politischen Gremien der beiden Städte eingebracht. Der Rat der Stadt Braunschweig wird am 3. Mai abschließend entscheiden, der Rat der Stadt Salzgitter am 25. Mai. Die Oberbürgermeister betonten, der Bereich nördlich der A39 stelle die nahezu einzige räumliche Möglichkeit dar, in Braunschweig neue Industrieflächen zu schaffen. Auch in Salzgitter gäbe es neben dem Bereich Watenstedt nur wenige Räume. Das Gebiet Watenstedt sei damit aber keineswegs vom Tisch. "Watenstedt wird nicht beendet, es ist ein Zusatzprojekt", stellte Klingebiel klar.
Gut gelaunt wurde das Projekt vorgestellt. Foto: Robert Braumann
Die neue Fläche hat eine Größe von insgesamt 300 Hektar. Zum Vergleich: Das Gewerbegebiet Waller See hat 64 Hektar, das Gebiet Hansestraße West 117 Hektar (auf Braunschweiger Seite). Bereits jetzt besteht eine gewerbliche-industrielle Siedlungsachse östlich des Stichkanals Salzgitter. Die Initiative sei von Braunschweig ausgegangen, die Stadt habe ein Raumproblem, daher kam der ursprünglich Kontakt, erklärte Frank Klingebiel. "Wir haben eine außergewöhnliche Dynamik in der Region, alle wollen momentan selbst bauen, die 300 Hektar sind vor diesem Hintergrund eher eine normale Rücklage", so Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa. Stand heute habe man in Braunschweig noch drei freie Hektar.
"Ein Zeichen setzen"
"Wir können hier auch ein Zeichen setzten, wir haben keinen Stillstand, wir entwickeln uns weiter wir müssen auch aktiv werden".
Frank Klingebiel und Ulrich Markurth am Mirko von regionalHeute.de
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Wichtig sei es gewesen eine Fläche zu finden, auf der prinzipiell auch ein 24-Stunden-Betrieb möglich sei. Die Fläche würde sich auch für Industrieansiedlung eignen. Das sei eine Ergänzung der aktuellen Angebote. "Wenn man gemeinsam etwas bewegen will, dann kann dies auch geschehen", so Klingebiel. Gemeinsam lasse sich die Planungsphase besser und kostengünstiger umsetzen. Auch Reibungsverluste würden vermieden werden.
"Ich finde es ist ein sehr gutes Beispiel für eine regionale Zusammenarbeit, es kann auch ein Impuls werden, der über unsere Region herausragt. Was wir mitbringen ist eine große Nachfrage, wir haben nicht nur eine Krise, wir haben auch große Chancen, wir sind ein sehr stark nachgefragter Standort. Das neue Gebiet habe zudem eine optimale Verkehrsanbindung an Kanal, Bahn und A39", ergänzte Markurth. Erhalten die beiden Verwaltungen den politischen Auftrag durch die Räte, schlagen die Oberbürgermeister vor, dass man eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aus beiden Verwaltungen gründet. Diese soll dann eine Machbarkeitsstudie entwicklen. Unter anderem sollen dort Planungsziele festgeschrieben werden und eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung erfolgen.
"Ins Laufen kommen"
"Wir sollten schnell starten und ins Laufen kommen, Ziel wäre es noch in unseren Amtszeiten etwas dort anzusiedeln", so Markurth. "Es handelt sich um ein einmaliges Gebiet, eine einmalige Chance, diese werden die Räte hoffentlich ergreifen", sagte der Oberbürgermeister. Es wird sicherlich auch viele Fragestellungen von nahen Ortschaften geben, diese werde man aufgreifen, entschieden sei noch nichts, man sei noch am Anfang der Planungen. "Wir wollen es bei Zustimmung als eines der zentralen Projekte herausstellen und auch mit entsprechender Manpower ausstatten. Die Ideen hatten andere auch, aber niemand ist bisher so weit gekommen", schloss Markurth.
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