Braunschweigen. Frauen verdienen immer noch rund 22 Prozent weniger Lohn als Männer. Dies sagen die Zahlen der Statistischen Bundesamtes. Gegen diese Ungleichheit will sich der Sozialverband Deutschland (SoVD) am Samstag, 19. März, am internationalen "Equal Pay Day" wenden. Dieser Termin markiert eben jenen Zeitraum, den Frauen in Deutschland rechnerisch über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Vorjahresgehalt von Männern zu kommen.
"Frauen müssen endlich genauso bezahlt werden wie Männer", fordert die SoVD-Kreisvorsitzende und Bundesfrauensprecherin Edda Schliepack. "Wir haben mit Aktivitäten vor Ort in Braunschweig auf diese Lohndiskriminierung aufmerksam gemacht." Bereits am 11. März zeigte eine Delegation des Kreisverbandes mit 'männertypischen' Bollerwagen in der Braunschweiger Innenstadt Präsenz und informierte Passanten. Bei der bundesweiten Kundgebung in Berlin am Brandenburger Tor wird der Braunschweiger Kreisverband gegen die Lohnungleichheit demonstrieren. Edda Schliepack wird auf der Kundgebung neben Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des DGB, Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundeministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Vertretern aus den Spitzen der Bundestagsfraktionen eine Rede halten. Anlässlich dieses Tages macht sie noch einmal die grundsätzlichen Forderungen des SoVD klar: "Wir wollen gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Das ist auch für die späteren Renten der Frauen sehr wichtig, sonst droht ihnen Altersarmut. Und neben denselben Karrierechancen wie Männer brauchen Frauen auch eine deutlich bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf."
Zum Equal Pay Day erklärt auch die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dr. Carola Reimann MdB: "Die Frage des Gehalts ist in Deutschland eines der letzten großen Tabus. Dieses Tabu schadet vor allem den Frauen, denn viele wissen schlichtweg nicht, ob sie fair bezahlt werden. Es muss Schluss sein mit der Geheimniskrämerei auf Kosten der Frauen! Deshalb ist es richtig, dass der geplante Gesetzentwurf auf mehr Transparenz setzt. Denn nur so können Frauen auch gegen Lohnungerechtigkeit vorgehen", so Reimann.
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