Graben immer wieder verschmutzt - Stadt ermittelt Verursacher

Seit einigen Jahren komme es immer wieder zu Öl- und anderen Verschmutzungen in einem Graben, der westlich der Forststraße in Kralenriede neben der A2 entlanggeführt.

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Eine graue Brühe ist im Graben zu sehen.
Eine graue Brühe ist im Graben zu sehen. | Foto: BIBS / D. Griebsch

Braunschweig. Seit einigen Jahren komme es immer wieder zu Öl- und anderen Verschmutzungen in einem Graben, der westlich der Forststraße in Kralenriede neben der A2 entlanggeführt. Auf Anfrage der BIBS-Fraktion im Stadtbezirksrat Nordstadt-Schunteraue hatte sich die Stadtverwaltung auf die Suche nach möglichen Verursachern gemacht und ist auch fündig geworden. Die Ergebnisse wurden in der Stadtbezirksratssitzung am vergangenen Donnerstag präsentiert.



Bisher seien die "übelriechenden Episoden" mindestens vier- oder fünfmal aufgetreten, zuletzt von Weihnachten bis Ende Januar und wieder von Anfang März bis Ende April, heißt es seitens der BIBS. Das Umweltamt sei jeweils informiert und die Verunreinigungen abgesaugt worden. Des Weiteren fänden sich in dem Graben besonders nach Regenfällen graue Verschmutzungen, die sich am Grabenrand ablagerten. Es könne sich um Betonstaub handeln, der das Wasser zu einer Brühe verwandelt, so die BIBS. Die jetzige Situation sei nicht hinnehmbar. Dringend müsse die Verschmutzungsquelle gefunden, der Verursacher zur Verantwortung gezogen, die Schäden beseitigt und dauerhafte Abhilfe geschaffen werden.

Graben mündet in Ohe


Hier konnte die Verwaltung nun zumindest einen Teilerfolg verbuchen. Man habe die Betriebe, die als Verursacher infrage kämen, kontrolliert und die Ursache eingrenzen können. Nachdem im Jahre 2018 eine Heizölverunreinigung auf dem Gelände einer LKW-Werkstatt als Ursache für die häufigen Verunreinigungen des Grabens am Parnitzweg identifiziert und die Ursache abgestellt werden konnte, seien in jüngster Zeit gelegentliche Verunreinigungen mit Diesel, häufigere Trübungen und der Eintrag von Kunststoffpellets festgestellt worden. Der betroffene Graben entwässere nicht direkt in die renaturierte Schunter, sondern werde unter der Schunter gedükert und münde in die westlich der Schunter gelegene Ohe.

Auch wenn sich nicht alle Hergänge, die zu den Verunreinigungen geführt haben, re­konstruieren ließen und sich bezüglich der Dieseleinträge unbekannte Vorfälle im Einzugsgebiet der öffentlichen Regenwasserkanalisation überlagern könnten, stamme ein wesentlicher Teil der Stoffeinträge in den Graben vom Grundstück des örtlichen Betonsteinwerks. Das Betonsteinwerk sei durch die Verwaltung aufgefordert worden, die Ursachen für die Verun­reinigungen durch kurzfristige Maßnahmen sowie zusätzliche wasserwirtschaftliche Planungen zur Niederschlagswasserbeseitigung auf dem Betriebsgelände zu beheben. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolge unter fortlaufender Begleitung der Verwaltung.

Deutlicher Hinweis auf Beton


Bei den Beprobungen seien im Graben Mineralölkohlenwasserstoffe (Dieselkraftstoff) und eine Indikatorsubstanz (Aluminium) für Beton im Wasser festgestellt worden. Zusätzlich wurde vor Ort der Eintrag von Kunststoffpellets festgestellt. Um den verursachenden Betrieb zu ermitteln, sei eine Kontrolle aller Schächte entlang des betroffenen Regenwasserkanals erfolgt. Weiterhin wurden die Ergebnisse der Analysen zur Wasserqualität herangezogen. In der letzten Beprobung am 1. Juli 2022 wurde Aluminium als Indikatorsubstanz in einer Konzentration ermittelt, die deutlich auf einen Eintrag von Beton in den Graben hingewiesen habe.

Nachfolgend sei das Betriebsgelände des Betonsteinwerks kontrolliert worden. Dabei habe man diesem die Einträge von Beton und Kunststoffpellets in den Regenwasserkanal eindeutig zuordnen können. Die Verunreinigungen mit Mineralölkohlenwasserstoffen konnten hingegen dem Betonsteinwerk nicht nachgewiesen werden. Der Regenwasserkanal, der in den Graben münde, verlaufe teilweise im Bereich des öffentlichen Straßenraums. Weiterhin seien an den Graben offene, straßenbegleitende Gräben entlang der Forststraße an­geschlossen. In verschiedenen Bereichen bestehe daher die Möglichkeit, dass Mineralöl­kohlenwasserstoffeinträge zum Beispiel durch Unfälle aus dem öffentlichen Straßenraum oder andere Vorfälle in den Graben am Parnitzweg gelangen können, die nachträglich keinem Verursacher zugeordnet werden können.


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