Großer Beobachtungstag des NABU an den Riddagshäuser Teichen


Um alle Naturinteressierten am Schauspiel des herbstlichen Vogelzuges teilhaben zu lassen, wird Anfang Oktober europaweit der sogenannte European BirdWatch durchgeführt. Quelle: NABU / R. Schmitz
Um alle Naturinteressierten am Schauspiel des herbstlichen Vogelzuges teilhaben zu lassen, wird Anfang Oktober europaweit der sogenannte European BirdWatch durchgeführt. Quelle: NABU / R. Schmitz

Braunschweig. Um alle Naturinteressierten am Schauspiel des herbstlichen Vogelzuges teilhaben zu lassen, wird Anfang Oktober europaweit der sogenannte European BirdWatch durchgeführt. Die Ornithologen des NABU Braunschweig veranstalten hierzu traditionell am "Tag der Deutschen Einheit" an den Riddagshäuser Teichen einen ganzen Beobachtungstag.


An diesem können alle Besucher durch stativgestützte Fernrohre – im Fachjargon "Spektive" – Vögel wie zum Beispiel Hauben- oder Zwergtaucher, Graureiher oder Bartmeisen mit extrem hoher Vergrößerung (bis zu 60-fach) betrachten. Das berichtet der NABU Bezirksgruppe Braunschweig e. V.

Die Vielfalt der auf dem Durchzug rastenden Watvögel, die beim European BirdWatch dort schon beobachtet wurden, reicht von Kiebitzen und Bekassinen über Alpenstrand- und Kampfläufer bis hin zu Flussregenpfeifer und Großem Brachvogel. Laut Carlo Fuchs, Leiter der NABU-Arbeitsgemeinschaft "Europareservat", halten sich zur Zugzeit immer wieder Ansammlungen von Schnatter-, Tafel-, Krick- und Löffelenten im Teichgebiet auf. Aber auch verschiedenste und nur selten zu beobachtende Entenarten sind jetzt zu Gast, wie beispielsweise Pfeif-, Spieß- und Schellenten, manche davon wohl als erste Wintergäste.

Darüber hinaus kann man durch die NABU-Spektive aktuell auch mehrere Silberreiher, fischende Eisvögel, sich sonnende Kormorane und noch viele andere Arten im beeindruckenden Großformat beobachten. Auch manche der in Riddagshausen brütenden Greifvogelarten sind immer wieder einmal zu sehen, wie zum Beispiel Rotmilane, Rohrweihen oder der Habicht. Und die Chancen, derzeit zum Beispiel auch einen Seeadler, einen im Gebiet rastenden Fischadler oder auch Baumfalken zu sehen zu bekommen, stehen laut Fuchs derzeit ausgesprochen gut.

Seltene Besucher könnten gesichtet werden


"Sogar die Beobachtung extremer Seltenheiten wie Rotfußfalke, Seidenreiher oder Moorente ist uns schon geglückt. Außerdem konnten wir beim European BirdWatch als absolute Rarität sogar eine Rohrdommel am Röhricht des Schapenbruchteiches beobachten – von dieser Art gibt es in ganz Niedersachsen vielleicht knapp 10 Brutvorkommen!", so der NABU-Vorsitzende. "Erst letztens konnte ein Tüpfelsumpfhuhn festgestellt werden, ebenfalls ein sehr selten zu beobachtender Röhrichtbewohner. Aber unter´m Strich ist insbesondere auch die Vielfalt der Arten beeindruckend: als Maximum konnten wir an einem solchen Beobachtungstag nur allein im Teichgebiet schon bis zu 51 verschiedene Vogelarten registrieren!", so der Ornithologe.

Der NABU richtet von 10 bis 18 Uhr auf seinem Beobachtungsturm am Schapenbruchteich einen stationären Beobachtungspunkt ein. Dort wird für alle Interessierten zudem auch wieder ein umfangreiches Angebot an Informations- und Bestimmungsmaterial wie Broschüren, Bücher und Tierstimmen-CDs bereit gehalten.

Neben der Möglichkeit des Beobachtens mit Superzoom geben die ehrenamtlichen NABU-Mitarbeiter/innen dabei aber natürlich gern auch ganz allgemein Auskunft zu den dort vorkommenden Brut- und Zugvogelarten und deren Entwicklung. Schließlich wird das heutige Europareservat seit nun schon über 100 Jahren vom Naturschutzbund betreut und die Entwicklung des Teichgebietes und seiner Bewohner genau registriert.


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