Braunschweig. Für die zukünftige Gestaltung des Bereichs Großer Hof in der Innenstadt schlägt die Verwaltung einen städtebaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb vor. Eine entsprechende Vorlage hat sie in die Gremien eingebracht. Mithilfe des Wettbewerbs "Wohn- und KreativQuartier Großer Hof" soll für den aus Sicht der Stadt bisher untergenutzten und kaum wahrnehmbaren Bereich ein Städtebau- und Freiraumkonzept entwickelt werden. Darüber informiert die Stadt Braunschweig in einer Pressemeldung.
Das Quartier solle dadurch einen eigenen, urbanen Charakter ausbilden, bestehende Wegeverbindungen aufnehmen und als Impulsgeber für die nördliche Innenstadt fungieren, so Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer, der das Thema kürzlich beim Innenstadtdialog vorstellte. Die Entscheidung über den Realisierungswettbewerb trifft der Verwaltungsausschuss Anfang Dezember.
Innovatives und urbanes Quartier
Durch den Wettbewerb können verschiedene Stadtplanungsideen miteinander verglichen, diskutiert und letztendlich die beste Idee für die weiteren Realisierungsschritte ausgewählt werden. Die Wettbewerbsaufgabe mit dem Ziel der Innenstadtstärkung besteht darin, ein innovatives und urbanes Quartier durch eine städtebauliche Neuordnung über innenstadtadäquate Nutzungsmischung zu konzipieren. Thematische Schwerpunkte sollen ein urbaner Nutzungsmix mit Wohnen, sozialer Infrastruktur, Kreativ- und Kulturangeboten und Handwerk sowie die Schaffung von multifunktionalen und klimaökologisch vorbildlichen öffentlichen Räumen mit einer hohen Aufenthaltsqualität bilden. Durch den Wegfall von zwei bestehenden Schulen und auf dem versiegelten Areal der ehemaligen Markthalle biete sich außerdem Raum für innovative Mobilitätsideen.
Der Wettbewerb soll gemäß Richtlinie für Planungswettbewerbe durchgeführt und von der Stadt Braunschweig ausgelobt werden. Teilnahmeberechtigt sind Planungsteams aus den Bereichen Stadtplanung, Architektur und Landschaftsarchitektur. Im Wettbewerb sind maximal 20 Planungsteams beteiligt, davon werden fünf Planungsteams von der Stadt gesetzt, die weiteren Planungsteams werden über ein öffentlich bekanntgemachtes Bewerbungsverfahren ermittelt. Die Vorbereitung der Auslobung erfolgt in Abstimmung mit der Architektenkammer Niedersachsen.
Preisgerichtssitzung im Sommer
Der Start des Wettbewerbsverfahrens ist ab Anfang 2024 geplant. Für den Sommer 2024 ist die Preisgerichtssitzung mit Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung und Politik sowie externen Sachverständigen vorgesehen. Die eingehenden Arbeiten werden dabei unter anderem nach den folgenden Kriterien bewertet: städtebauliche und freiraumplanerische Qualität, Nutzungsmischung und Funktionalität, konkrete, auf die Örtlichkeit/den Entwurf bezogene Klimaanpassungs-Maßnahmen, Klimaschutz-Maßnahmen, Ideen zum nachhaltigen Mobilitätskonzept sowie Qualität und Umsetzbarkeit des Erschließungskonzeptes.
Im Anschluss an das Wettbewerbsverfahren ist beabsichtigt, dass die Stadt dem ersten Preisträger die Komplettierung des Wettbewerbsbeitrags bis zum städtebaulichen Entwurf als Grundlage für den im Anschluss aufzustellenden Bebauungsplan überträgt. Im Vorfeld des Wettbewerbs hatten die wichtigen Akteure vor Ort und die interessierte Öffentlichkeit Gelegenheit, Anregungen und Hinweise zur Wettbewerbsaufgabe zu äußern. Nach Abschluss des Wettbewerbsverfahrens soll es außerdem eine öffentliche Ausstellung zum Wettbewerbsergebnis geben.
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