Braunschweig. Zum Thema Verzicht von glyphosathaltigen Pflanzengiften bei der Behandlung von Sportplätzen erreichte und eine Stellungnahme der Ratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen. Diese geben wir ungekürzt wieder.
Die Landwirtschaftskammer hat den Antrag der Stadtverwaltung abgelehnt, Tennensportplätze mit glyphosathaltigen Pflanzengiften zu behandeln. Grund für den Antrag der Verwaltung war der Wunsch, die Pflege der Plätze so billig wie möglich zu gestalten. Eine Genehmigung dafür gibt es allerdings in Braunschweig seit 2013 nicht mehr und im Februar wurde der Antrag für 2017 abgelehnt. Der zuständige Dezernent Christian Geiger hatte in der Ratssitzung im Februar erklärt, dass die Verwaltung eine Klage gegen diesen Ablehnungsbescheid prüfe. Deshalb hatte die Grüne Ratsfraktion zur Ratssitzung am 28. März beantragt, auf eine Klage zu verzichten. Durch Fristablauf ist dieser Antrag nun bereits erfüllt.
"Wir freuen uns darüber, dass die Braunschweiger Verwaltung nun ebenso wie alle anderen Städte in Niedersachsen auf den Einsatz von Glyphosat auf befestigten Flächen verzichtet", sagt dazu Dr. Rainer Mühlnickel (Vorsitzender des Grünflächenausschusses). "Selbst wenn über das Maß der schädlichen Wirkung des Pflanzengiftes immer noch gestritten wird, muss unser Ziel sein, so wenig wie möglich davon zu verwenden", ergänzt Beate Gries (Mitglied im Planungs- und Umweltausschuss). Deshalb werde ihre Fraktion den Verzicht auf Pflanzengifte in Braunschweig politisch weiterverfolgen.
"Der Verzicht auf Herbizide gehört in das Konzept für die Pflege von Grünflächen, das in der letzten Ratssitzung in Auftrag gegeben worden ist", erklärt Rainer Mühlnickel. Dass ein solcher Verzicht zu mehr Kosten für die Stadt führe, könne kein Argument dagegen sein. Der Schutz von Grundwasser und Böden sei einfach ebenso unverzichtbar wie der Schutz der Tierwelt vor indirekten Folgeschäden.
Beate Gries weist darauf hin, dass es natürlich sehr notwendig sei, auch auf der Bundesebene schnellstmöglich Maßnahmen zum Schutz der Böden und des Grundwassers zu ergreifen. Dafür setze sich die Grüne Bundestagsfraktion seit ihrem Bestehen konsequent ein. Man müsse endlich davon wegkommen, dass Landwirte auf ihren Äckern und Privatleute in ihren Gärten unkontrolliert und unbegrenzt Pflanzengifte verwenden dürften.
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