Hafenbahn soll Gewerbegebiet Hansestraße West besser anbinden

Stadt, Hafen und Volkswagen Werk haben eine Absichtserklärung zur Erweiterung der Hafenbahn unterzeichnet. Ziel ist es auch, LKW-Verkehre auf Schiene und Wasser zu verlagern.

COO Volkswagen Group Components Olaf Korzinovski, Geschäftsführer Hafenbetriebsgesellschaft Jens Hohls, Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa (sitzend von links) sowie die Betriebsratsvorsitzende Daniela Nowak und der Braunschweiger Werksleiter Martin Schmuck (stehend).
COO Volkswagen Group Components Olaf Korzinovski, Geschäftsführer Hafenbetriebsgesellschaft Jens Hohls, Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa (sitzend von links) sowie die Betriebsratsvorsitzende Daniela Nowak und der Braunschweiger Werksleiter Martin Schmuck (stehend). | Foto: Volkswagen AG

Braunschweig. Die Stadt Braunschweig, die Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig und Volkswagen Group Components haben am heutigen Freitag eine Absichtserklärung zur Prüfung der Hafenbahn-Erweiterung unterzeichnet. Ziel des Vorhabens ist es, das Schienennetz der Hafenbahn über den Mittellandkanal hinweg ins Gewerbegebiet Hansestraße West zu erweitern. Das teilt die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.


Die Absichtserklärung unterzeichneten Olaf Korzinovski als Chief Operating Officer von Volkswagen Group Components sowie Martin Schmuck als Leiter und Daniela Nowak als Betriebsratsvorsitzende des Volkswagen Werks Braunschweig, Hafen-Geschäftsführer Jens Hohls und Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa.

Gewerbegebiet Hansestraße West würde aufgewertet


Die Anbindung an die Hafenbahn würde das Gewerbegebiet Hansestraße West deutlich aufwerten. Neben der bereits bestehenden Anbindung an die A2 wäre es über die Hafenbahn auch mittels Schiene und Wasserweg erreichbar. Stadt und Hafen sehen daher in dem Projekt zusätzlich zur verbesserten Infrastruktur für die ansässigen Betriebe auch einen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes, insbesondere durch die Verlagerung bisheriger LKW-Verkehre auf Schiene und Wasser. Zudem soll die Hafenbetriebsgesellschaft, eine 100-prozentige Tochter der Stadt Braunschweig, das zusätzliche Rangieraufkommen und den Güterumschlag leisten.

Dieser könnte insbesondere vom Volkswagen Werk erzeugt werden, das als Grundstückseigentümer und Erstanschließer auf der anderen Kanalseite von Anfang an eng in die Überlegungen zur Hafenbahn-Erweiterung involviert war und das Vorhaben als strategischer Partner unterstützt. Volkswagen Group Components beabsichtigt, diesen Transportweg im Falle der Umsetzung für die Logistik seines Werks III zu nutzen und ist bereit, sich an den Planungskosten zu beteiligen. Am Standort Christian-Pommer-Straße könnte sich für Volkswagen nach jetzigem Stand eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens um mehrere tausend LKW-Fahrten im Jahr ergeben.

Vorplanungen bis 2022


Neben Volkswagen sollen weitere im Gewerbegebiet Hansestraße West ansässige Unternehmen die Erweiterung der Hafenbahn zur Verlagerung der Logistikverkehre nutzen können. Die Hafenbetriebsgesellschaft wird nun die Vorplanung beauftragen. Zu prüfen sind neben der möglichen Trassenführung für den Brückenschlag über den Mittellandkanal auch der Umgang mit den angrenzenden Naturflächen sowie die Querung der Christian-Pommer-Straße. Zudem soll geprüft werden, welche Fördermittel für das Vorhaben in Frage kommen. Mit den Ergebnissen der Vorplanung wird im zweiten Halbjahr 2022 gerechnet.

Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa: "Mit dem Hafen hat Braunschweig ein absolutes Kompetenzzentrum in Sachen Logistik. Die Erweiterung der Hafenbahn würde den Wirtschaftsstandort Braunschweig stärken und ihn durch die trimodale Erschließung eines weiteren Gewerbegebietes noch attraktiver machen. Außerdem kann das Projekt dazu beitragen, den CO2-Ausstoß beim Material- und Warentransport zu verringern und den Klimaschutzzielen näher zu kommen."

Jens Hohls, Geschäftsführer Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig mbH: "Der Braunschweiger Hafen und die Hafenbahn sind starke Standortargumente, insbesondere für Unternehmen, die an umweltfreundlicheren Alternativen zum LKW-Verkehr interessiert sind. Wir bieten bereits jetzt für viele Unternehmen hochattraktive Logistik-Services. Mit der Erweiterung unserer Hafenbahn wollen wir noch mehr Unternehmen diese zukunftsorientierten Alternativen zugänglich machen."

Einsparung von CO2


Olaf Korzinovski, Chief Operating Officer Volkswagen Group Components: "Von dem geplanten Projekt Gleisanschluss Hafen West könnten wir als Komponente profitieren. Die Verlagerung des Transports unserer Produkte direkt aus dem Werk auf die Schiene würde nicht nur Kosten, sondern eine nicht unerhebliche Menge CO2 einsparen. Eine Realisierung würde direkt auf die Strategie des Volkswagen Konzerns "go to zero" einzahlen. Wir haben ein berechtigtes Interesse und unterstreichen dieses mit unserer Beteiligung über das Werk Braunschweig an den Kosten für die Machbarkeitsstudie."

Daniela Nowak, Betriebsratsvorsitzende Volkswagen Werk Braunschweig: "Nur mit einer nachhaltig und klimaverträglicheren Gestaltung von Produktion und Lieferkette können wir Beschäftigung und Zukunftsfähigkeit des Standortes langfristig sichern. Mit der Hafenbahnerweiterung können unsere Produkte verstärkt auf die Schiene kommen. Deshalb hat der Betriebsrat von Anbeginn das Projekt unterstützt."


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