Handel streikt am Donnerstag: Kundgebung in Braunschweig

Mit der Aktion will man auch die Politik in die Pflicht nehmen.

Verdi.
Verdi. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Braunschweig. Am 29. Februar geht der Handel wieder im Rahmen der Tarifrunde auf die Straße. Verdi ruft zu einer Streikkundgebung um 12 Uhr auf dem Platz der Deutschen Einheit in Braunschweig auf. Nachdem die Arbeitgeberverbände sich in Niedersachsen im Einzel- sowie Groß- und Außenhandel seit Monaten weiteren Verhandlungen in der Tarifrunde verweigerten, soll mit der Aktion die Politik noch einmal daran erinnert werden, dass auch sie Möglichkeiten haben, auf die Unternehmen einzuwirken. So geht aus einer Ankündigung von Verdi hervor.



Tarifverhandlungen dürften in Deutschland nicht bedeuten, dass die Unternehmen ihre Bedingungen diktieren. Damit werde den Beschäftigten, den Betrieben mit geringem Einfluss im Arbeitgeberverband und der ganzen Branche geschadet.

"Sinnbildlich für das Verständnis von sozialer Verantwortung bei den Arbeitgeber*innen ist die EDEKA Minden-Hannover. Statt produktiv auf einen Abschluss hinzuarbeiten, erhöhen sie in ihren Lagerstandorten erneut die Gehälter. Ihre Filialen im Einzelhandel bleiben auf der Strecke. In den Lagern tun die Streiks besonders weh, da versucht man mit solchen Manövern die Streikbereitschaft zu senken. Der Konzern gibt immense Werbekosten aus, um die eigenen Beschäftigten im Fernsehen als Superheldinnen- und Helden darzustellen, doch die entsprechende Anerkennung fehlt. Nur ein Entgeltanstieg in der Tarifrunde bringt rechtssicher mehr Geld ins Portemonnaie“, so Gewerkschaftssekretär Marc Jäger.

Er ergänzt: "Die Arbeitgeber*innen haben die Inflation auf dem Rücken der Beschäftigten ausgesessen. Wer dadurch in finanzielle Not geraten ist, wird von der Solidargemeinschaft unterstützt. Sie spielen also mit unser aller Geld. Teilweise arbeiten Beschäftigte in tarifgebundenen Unternehmen zum Mindestlohn. Das ist ein Skandal, der leider kaum als solcher diskutiert wird."

Streikrecht dürfe nicht angegriffen werden


Zudem soll im Rahmen des Streiks ein solidarische Zeichen Richtung Westermann Logistik stattfinden, wo ein rechtlich einwandfreier Streik vom Unternehmen mit 55 Abmahnungen bestraft worden sei. Das Streikrecht dürfe nicht immer weiter durch solche Methoden angegriffen werden.


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