Hansestraße: Weitere Einschränkung für die Brücke über den Mittellandkanal

Die festgestellten Schäden machen weitere Maßnahmen nötig.

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Archivbild | Foto: Matthias Kettling

Braunschweig. Die Brücke über den Mittellandkanal stadtauswärts im Verlauf der Hansestraße wird am heutigen Donnerstag, 20. November, ausnahmslos für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen oder einer Gesamtlänge von mehr als sieben Metern gesperrt. Darauf weist die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung hin.



Dies gelte auch für Linienbusse sowie Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdiensten, welche die Brücke bislang noch nutzen konnten. Sie werden künftig per Ampel und Bedarfsschranke über die im Übrigen wie bislang dem Verkehr stadteinwärts dienende zweite Brücke geführt.

Für kleinere Fahrzeuge ändert sich nichts


Für Verkehrsteilnehmer mit Kraftfahrzeugen oder Anhängergespannen bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht und einer Gesamtlänge bis sieben Metern ändert sich nichts. Sie dürfen die Brücke stadtauswärts wie bisher passieren.

Die separate Brücke stadteinwärts ist zweispurig, hat aber eine bauartbedingt auf 30 Tonnen begrenzte Tragkraft. LKW dürfen hier nicht überholen beziehungsweise nebeneinander fahren und müssen ausreichend Abstand halten. Die Traglastbegrenzung erlaubt es also nicht, eine Fahrspur der Brücke durchgängig für den Verkehr stadtauswärts freizugeben, weil das Bauwerk dann bei sich begegnendem Schwerlastverkehr überlastet würde.

Diese Brücke wird einspurig


Stattdessen wird die Brücke vorübergehend auf eine Fahrspur verengt. Diese ist grundsätzlich in Richtung Stadt freigegeben. Lediglich, wenn Linienbusse mit vier Fahrten je Stunde oder Einsatzfahrzeuge stadtauswärts fahren wollen, geben sie die Spur per Sender in die Gegenrichtung frei, was mit Hilfe einer Ampel umgesetzt wird. Eine zusätzliche Bedarfsschranke verhindert, das unbefugte Fahrzeuge den Bussen oder Einsatzwagen folgen können.

Die gewählte Lösung ist ein Kompromiss zwischen den statischen Erfordernissen der Brücken und einer möglichst leistungsfähigen Verkehrsführung. Eine einspurige, mit einer Lichtsignalanlage gesteuerte abwechselnde Verkehrsführung auf der Brücke für beide Verkehrsrichtungen würde zusammen mit den erforderlichen 70-Meter-Abständen für LKW erhebliche Staus verursachen. Sie wurde deshalb nicht umgesetzt.

Neue Risse festgestellt


Grund für die Traglastbegrenzung der Brücke über den Mittellandkanal stadtauswärts sind bei aktuell durchgeführten Untersuchungen festgestellte Risse an den Abhängungen der Stabbögen. Sie machen es notwendig, die statische Belastung der Bauteile durch Begrenzung des zulässigen Gesamtgewichts der Fahrzeuge auf 3,5 Tonnen zu vermindern. Ziel ist, diese Schäden möglichst noch dieses Jahr oder gleich zu Jahresbeginn 2026 zu beheben. Die Maßnahme wird aktuell ausgeschrieben.

Wenn die Instandsetzung beginnt, muss die Brücke stadtauswärts für mehrere Wochen für alle Fahrzeuge gesperrt werden, da bei den Schweißarbeiten keine Brückenschwingungen auftreten dürfen. Die Stadtverwaltung wird rechtzeitig informieren, wenn es soweit ist.

Umleitung über die Autobahn


Die Route über die A391, die A2 und die Abfahrt Hafen zu den nördlich des Mittellandkanals gelegenen Gewerbegebieten wird dann nicht nur, wie jetzt, für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, sondern für alle Verkehrsteilnehmer gelten. Unabhängig von den Mängeln, die für die aktuelle Sperrung ursächlich sind, muss die Stahlkonstruktion der Brücke verstärkt werden. Dies soll später in 2026 erfolgen. Dabei wird es zu temporären Sperrungen kommen. Auch hier wird die Verwaltung über Einzelheiten im Voraus informieren.