Hebammenausbildung - Ostfalia könnte neuer Standort werden


Einige Hürden müssten noch überwunden werden, dann stehe einer Hebammenausbildung an der Ostfalia nichts mehr im Weg. Symbolfoto: pixabay
Einige Hürden müssten noch überwunden werden, dann stehe einer Hebammenausbildung an der Ostfalia nichts mehr im Weg. Symbolfoto: pixabay | Foto: pixabay

Braunschweig. Die „Braunschweiger Gruppe“, die Vertretung der SPD-Landtagsabgeordneten der Region, begrüßt in einer Pressemitteilung die Bereitschaft der Ostfalia, die akademische Hebammenausbildung in ihr Studienangebot aufzunehmen.


„Das Signal der Ostfalia, ab 2021 einen Studiengang in Hebammenwissenschaften anbieten zu wollen, kommt gerade zur rechten Zeit! Unsere intensiven Bemühungen zusammen mit den Kommunen der Region einen nahtlosen Übergang von der Hebammenschule zur akademischen Ausbildung in der Region zu gewährleisten, zahlen sich nun aus“, freut sich Annette Schütze, Landtagsabgeordnete für Braunschweig und Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft und Kultur. Einen großen Schritt weiter sei man nun auch bei der Besetzung der Professuren. Die Ostfalia habe sich nach eigenen Aussagen mit den bereits feststehenden Ausbildungsstandorten in Osnabrück, Hannover, Göttingen und Oldenburg ausgetauscht. Eine gemeinsame Lösung, um dem drohenden Professorenengpass im neuen Studiengang zu überwinden, zeichne sich ab. Jetzt müsse das Ministerium für Wissenschaft und Kultur noch grünes Licht geben. Dann könnten ab dem Wintersemester 2021/22 zwischen 30 und 35 Studienanfänger in der Region ihr Studium aufnehmen.

Planungssicherheit muss sichergestellt werden


„Ich hoffe, dass Minister Thümler Wort hält und die Region nun auch einen eigenen Ausbildungsstandort erhält. Der nächste Schritt wäre die Entwicklung eines niedersachsenweiten Curriculums, welches einen einheitlichen hochwertigen Ausbildungsstandard sichert“, so Schütze. „Notwendig ist auch die Einrichtung einer Koordinierungsstelle. Wir erwarten in der kommenden Woche eine Unterrichtung durch Herrn Minister Thümler. Eine schnelles Signal des Ministeriums bezüglich der Finanzierung ist dringend erforderlich, damit die Ostfalia und die Lehrkräfte der Hebammenschule Planungssicherheit erhalten.“

Optimale Voraussetzungen


Die ersatzlose Schließung der Hebammenschule in Braunschweig drohte bisher das bereits bestehende Defizit an Geburtshelferinnen und Geburtshelfern weiter zu verschärfen. „Schon heute ist der Betreuungsschlüssel in der Geburtshilfe kritisch. Der Beitrag der Hebammenschülerinnen zum reibungslosen Ablauf in den Kliniken ist daher nicht zu unterschätzen“, betont Immacolata Glosemeyer, Landtagsabgeordnete aus Wolfsburg. „Der Pflegecampus der Ostfalia in Wolfsburg bietet optimale Voraussetzungen für ein praxisnahes Studium der Hebammenwissenschaften. Sollte die Region trotz der Bereitschaft der Ostfalia einen Ausbildungsweg anzubieten nicht berücksichtigt werden, würde eine erhebliche Lücke in der Versorgen klaffen.“ Dies, so sind sich die Abgeordneten einig, wäre eine nicht hinnehmbare Situation.

Um die Betreuungssituation werdender Eltern weiter zu verbessern,wollen sich die Abgeordneten Schütze und Glosemeyer auch für die Einrichtung von Hebammenzentralen einsetzen. Die regional zentralisierte Erfassung der Kapazitäten freiberuflicher Hebammen, vereinfacht die Suche nach einer Geburtsbegleiterin erheblich. Auch die Hebammen selbst werden dadurch entlastet. „In verschiedenen Regionen Niedersachsens existieren bereits solche Hebammenzentralen. So wurde in Hannover erst im August dieses Jahres eine entsprechende Einrichtung eröffnet“, berichtet Glosemeyer. „Wir fordern ein solches Angebot flächendeckend in Niedersachsen aufzubauen und werden uns politisch dafür einsetzen“, ergänzt Schütze.


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