Heinrich-Büssing-Preis für die Lösung schwerer Probleme

Der Informatiker entwickelt Strategien für die Lösung schwerer Probleme (Komplexitätstheorie).

Verleihung des Heinrich-Büssing-Preises 2022 am 1. November 2023 (von links): Doktorvater Prof. Dr. Sándor Fekete, Preisträger Dr. Phillip Keldenich, Gastgeber und Vorstand Öffentliche Versicherung Dr. Alexander Tourneau, Hochschulbund-Vizepräsidentin Cordula Miosga, TU BS-Vizepräsident Prof. Dr. Peter Hecker, Stiftungs-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Joachim Block.
Verleihung des Heinrich-Büssing-Preises 2022 am 1. November 2023 (von links): Doktorvater Prof. Dr. Sándor Fekete, Preisträger Dr. Phillip Keldenich, Gastgeber und Vorstand Öffentliche Versicherung Dr. Alexander Tourneau, Hochschulbund-Vizepräsidentin Cordula Miosga, TU BS-Vizepräsident Prof. Dr. Peter Hecker, Stiftungs-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Joachim Block. | Foto: Braunschweigischer Hochschulbund/ Andreas Bormann

Braunschweig. „Besondere Ergebnisse entstehen im Idealfall aus einer Kombination: Durch besonders talentierte Menschen, die bereit sind, sich besonders anzustrengen, und zusätzlich besondere Möglichkeiten erhalten.“ Damit meinte Professor Sándor Fekete in seiner Laudatio am Abend des 1. November 2023 insbesondere einen Nachwuchswissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig: Dr. Phillip Keldenich. Dies geht aus einer Pressemitteilung der TU Braunschweig hervor.



Mit einer feierlichen Verleihung erhielt Dr. Keldenich für seine Dissertation den Heinrich-Büssing-Preis. Der vom Braunschweigischen Hochschulbund und seiner Stiftung seit 26 Jahren vergebene Preis ehrt und fördert herausragende junge Forschende der TU Braunschweig. Das Preisgeld liegt bei 10.000 Euro.

Erklärt am Beispiel


Dr. Keldenich beschäftigte sich in seiner Dissertation mit der Lösung schwerer Probleme. Das sind Probleme, für die sehr wahrscheinlich keine effizienten Algorithmen gefunden werden können. Das gilt beispielsweise für die Frage, wie man eine unübersichtliche Anzahl an Lagerrobotern durch eine Lagerhalle zu ihren Zielen steuert – mit größtmöglicher Geschwindigkeit und ohne Unfall. Bei schweren Problemen wie diesem müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oft darauf verzichten, eine Strategie zu finden, mit der sie eine optimale Lösung erhalten. Stattdessen suchen sie nach einer Strategie, die sie zu einer möglichst guten Lösung führt. Die Lagerroboter im Beispiel erreichen bei solch einer guten Lösung das Ziel später, als es im Optimalfall möglich wäre.

Keine optimale Lösung, aber eine möglichst gute Lösung – garantiert


In seiner Dissertation entwickelte Dr. Keldenich gleich für eine ganze Gruppe schwerer Probleme Strategien, um gute Lösungen zu finden. Und das Besondere daran: „Die Lösungen weichen garantiert nur bis zu einem bestimmten Grad vom Optimum ab – egal, welche Bedingungen vorherrschen.“ So käme bei tausenden Robotern in einer Lagerhalle auch der letzte nur um einen bestimmten Faktor später an sein Ziel, als wenn er durch das leere Lagerhaus gefahren wäre.

„Diese Probleme treten in sehr unterschiedlichen Formen in allen möglichen Bereichen des Lebens und der Industrie auf“, so Dr. Keldenich. Das nahm BHB-Vizepräsidentin und AGV-Geschäftsführerin Cordula Miosga zum Anlass, Dr. Keldenich in ihrem Grußwort in das regionale Firmennetzwerk einzuladen: „Seien Sie ein geschätzter Sparrings-Partner für Unternehmerinnen und Unternehmer. Und vielleicht ist Ihre zukünftige Forschung ein direkter innovativer Schritt für die Wirtschaft.“

Aktuell arbeitet Dr. Keldenich an der TU Braunschweig an seiner Habilitation: „Es ist mein Ziel, eine Professur zu erhalten, um in der akademischen Welt zu bleiben. Das ist aber nichts, womit man fest rechnen kann. Und es kann sein, dass es eine Weile dauert.“


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


Technische Universität Braunschweig