Braunschweig. Das Niedersächsische Schulgesetz setzt seit einiger Zeit auf Inklusion. Das Konzept der Förderschulen läuft aus. Das hat Konsequenzen. Eine von zwei Braunschweiger Förderschulen, die Heinrich-Kielhorn-Schule, soll zum Ende des Schuljahres 2016/17 aufgehoben werden.
Grundlage ist der Paragraph 106, Absatz 1 des Niedersächsisches Schulgesetzes (NSchG). „Schulträger sind verpflichtet, Schulen zu errichten, zu erweitern, einzuschränken, zusammenzulegen, zu teilen oder aufzuheben, wenn die Entwicklung der Schülerzahlen dies erfordert," heißt es hier.
Nur der größere Standort bleibt erhalten
Aufgrund der stark zurückgehenden Schülerzahlen an den beiden Standorten der Förderschulen Lernen (Astrid-Lindgren-Schule und Heinrich-Kielhorn-Schule), mache aus Sicht der Verwaltung und in Absprache mit den Schulleitungen beider Schulen und der Niedersächsischen Landesschulbehörde ab dem Schuljahr 2017/2018 nur noch die Aufrechterhaltung des größeren Standorts, der Astrid-Lindgren-Schule, Sinn. Im Schuljahr 2016/2017 würden zum Stichtag der Schulstatistik für die allgemein bildenden Schulen nur noch 23 Schülerinnen und Schüler in insgesamt drei Klassen (eine davon jahrgangsübergreifend) beschult. Nach Aufhebung der Heinrich-Kielhorn-Schule könnten die verbleibenden zirka 15 Schülerinnen und Schüler ab dem Schuljahr 2017/2018 in die bestehenden Klassen der Astrid-Lindgren-Schule aufgenommen oder inklusiv an einer weiterführenden Schule unterrichtet werden.
Der Stadtelternrat hat die Gelegenheit zur Stellungnahme hinsichtlich der geplanten schulorganisatorischen Maßnahme erhalten. Zudem wurde der Stadtschülerrat über die Planung informiert. Endgültig entscheidet der Verwaltungsrat in seiner Sitzung am heutigen Dienstag. Auch die Niedersächsische Landesschulbehörde muss noch zustimmen.
Zukunft als Förderzentrum?
Wie es mit der Förderschule weitergeht ist noch unklar. "Ab dem Schuljahr 2018/2019 wird auch eine zusammengelegte Förderschule Lernen so wenige Schülerinnen und Schüler haben, dass es sinnvoll erscheint, eine enge Kooperation mit eineranderen weiterführenden Schule einzugehen", heißt es in einer Erklärung des Fachbereichs Schule der Stadt. Nach Ansicht der beiden Förderschulleitungen eigne sich hierfür eine Hauptschule in räumlicher Nähe. Ob es eine Zukunft der zusammengeführten Förderschule Lernen als Förderzentrum gebe, sei auch davon abhängig, welche Aufgaben das Land Niedersachsen bei den „Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren Inklusive Schule“ (RZI) ansiedeln werde. Seit dem 7. Februar 2017 habe die Planungsgruppe für das RZI in Braunschweig ihre Arbeit aufgenommen. Die Stadt Braunschweig gehöre zu den ersten elf Kommunen, die zum Schuljahr 2017/2018 ein RZI erhalten sollen.
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