Braunschweig. Die Hubschrauber-Schleppsonde HELiPOD der Technischen Universität Braunschweig wird aktuell auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Italien eingesetzt. Dort beteiligt sie sich an einer groß angelegten Messkampagne der Europäischen Weltraumorganisation ESA, wie die TU Braunschweig in einer Presseinformation mitteilt.
Ziel ist es, mithilfe von Luftmessungen den Zustand der Vegetation zu erfassen – etwa Anzeichen von Trocken- oder Hitzestress bei Pflanzen. Die gewonnenen Daten sollen dabei unterstützen, frühzeitig auf klimatische Veränderungen zu reagieren und landwirtschaftliche Maßnahmen gezielter zu steuern. In Zukunft wird es dank der erhobenen Daten möglich sein, vom Satelliten aus zu beobachten, wie es um den Gesundheitszustand von Pflanzen steht – ob sie gesund sind oder Stress haben, etwa durch Trockenheit, Hitze oder Nährstoffmangel.
HELiPOD ist sehr flexibel
Die Forscher setzen dabei auf verschiedene Systeme: direkte Messungen am Boden, die die realen Bedingungen in den Tomaten-, Mais- und Kleefeldern erfassen; Drohnen, die in niedriger Höhe über einzelne Felder fliegen; ein Forschungsflugzeug in größerer Höhe – und dazwischen der HELiPOD. Bereits im Mai 2025 fanden erste Messungen statt, als die Pflanzen noch jünger waren und die Umweltbedingungen weniger heiß und trocken. „HELiPOD ist sehr flexibel und daher bestens geeignet für diese Messungen“, sagt Professorin Astrid Lampert vom Institut für Flugführung der TU Braunschweig. „Wir fliegen mehrfach über die Felder, während dort die anderen Teams ebenfalls Messungen vornehmen. Zusätzlich zur Fluoreszenz messen wir weitere Größen der Atmosphäre – etwa Temperatur, Wind, Methan oder Ozon –, die helfen können, die Vorgänge in der Atmosphäre besser zu verstehen.“
Anspruchsvolle Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind dabei besonders anspruchsvoll, aber spannend: Der HELiPOD wurde in einem Container transportiert, der bei mediterranen 34 Grad Celsius im Schatten auch als Arbeitsplatz zur Vorbereitung der Flüge und zur Datensicherung dient – umgeben von einer neugierigen Herde Milchkühe, die für eine ganz besondere Atmosphäre sorgte. Die FLEX-Mission der ESA wird voraussichtlich ab 2026 neue Erkenntnisse zur Photosynthese von Vegetation liefern. Ziel der Satellitenmessungen ist es, den Gesundheitszustand von Pflanzen zu erkennen und sie gezielter zu unterstützen.