Braunschweig. Es blüht und grünt überall in der Region, doch die Naturpracht hat für viele Allergiker belastende Nebenwirkungen. Nach Schätzungen sollen rund 12 Millionen Deutsche Heuschnupfen haben. Durch den milden Winter haben viele jetzt schon mit Heuschnupfen zu kämpfen. Dr. med. Hans Georg Koch (Chefarzt, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Braunschweig) gibt Tipps für alle Betroffenen.
Der Experte stellt gleich zu Beginn klar, die zentrale Möglichkeit, um die Sache etwas in den Griff zu bekommen, wäre für ihn eine Hyposensibilisierung. Damit könnten die Beschwerden am ehesten gelindert werden. Dabei soll der Körper durch eine steigende Gabe von Allergenen daran gewöhnt werden. So soll eine extreme Reaktion des Immunsystems verhindert werden. Es gibt dabei verschiedene Behandlungsmethoden. Allergene können unter die Haut zu gespritzt werden. Alternativ kann man Tropfen oder Tabletten einnehmen. Bei anderen Versuchen, zum Beispiel die Beschwerden durch Akupunktur zu lindern, gäbe es keinen verlässlichen wissenschaftlichen Daten über die Wirksamkeit, so Koch. Natürlich stehe aber jedem der Versuch offen es damit zu probieren.
Duschen und Kleidung woanders lagern
Problematisch ist zudem, dass sich auch andere Pollen in der Luft aufhalten, als noch für einigen Jahren. In Städten sind durch die steigenden Temperaturen andere Pflanzen heimisch geworden. Die Pollen vom Traubenkraut, auch Ambrosia genannt, sind dabei sehr aggressiv. Wer so eine Pflanze im Garten hat, der sollte besonders vorsichtig sein. Die ausgewachsene Beifuß-Ambrosie ist 20 bis 150 cm groß. Sie ist oft buschig verzweigt. Beim Ausreißen oder Mähen ist jeglicher Kontakt mit der Pflanze zu vermeiden. Das Tragen von Handschuhen, Staubmaske und Schutzbrille wird dringend empfohlen. Die Pflanzen sollten im Restmüll entsorgt und auf keinen Fall kompostiert oder verfüttert werden. Wer die Pflanzen nicht selbst entsorgen kann, sollte die zuständige Gemeinde oder Stadtverwaltung informieren. Ansonsten rät Koch den Betroffenen dazu, den Körper so wenig wie möglich den Belastungen auszusetzen. Wer kann, sollte sich an Tagen mit starkem Pollenflug nicht lange im Freien aufhalten. Die Kleidung nicht im selben Raum lassen, vor allem nicht im Schlafzimmer. Dazu am Abend gründlich duschen, damit keine Pollen am Körper verbleiben. Haare waschen wäre dabei sehr wichtig. Gelüftet werden sollte in der Stadt in den Morgenstunden. Dann ist die Belastung hier am geringsten. Auf dem Land ist es genau andersherum. Hier fliegen am Abend die wenigsten Pollen. Allergiker können sich zudem im Internet über die aktuelle Belastung informieren und Tage nutzen, an denen weniger Auslöser in der Luft sind. Sonst rät der Arzt dazu, dass Fenster auch einfach mal geschlossen zu lassen. Auch ein Pollengitter für wäre eine Lösung. So etwas gibt es mittlerweile auch für das Auto.
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