Hexenfrühstück der SPD Frauen: Widerstand gegen männliche Unterdrückung

Rund 35 Frauen aus der SPD, aber auch Gewerkschaftsvertreterinnen oder aus anderen Institutionen trafen sich, um über Themen zu sprechen, die Frauen bewegen.

Begrüßung der Frauen durch die Vorsitzende beim Hexenfrühstück.
Begrüßung der Frauen durch die Vorsitzende beim Hexenfrühstück. | Foto: SPD Frauen

Braunschweig. „Hexen stehen für uns als Symbol für den Widerstand gegen männliche Unterdrückung“, sagt die Vorsitzende der SPD Frauen Nadine Labitzke-Hermann. Und das sei noch immer ein Thema. Ob es um häusliche Gewalt und Missbrauch, Altersarmut bei Frauen, das Gender Pay Gap oder andere Themen geht. Auch in der Gegenwart und in unserer Gesellschaft sei die Gleichberechtigung noch immer nicht angekommen. So geht aus einer Pressemitteilung der SPD Frauen hervor.



Rund 35 Frauen aus der SPD, aber auch Gewerkschaftsvertreterinnen oder aus anderen Institutionen trafen sich am Samstagvormittag in der Schloßstraße im Volksfreundehaus, um über Themen zu sprechen, die Frauen bewegen. „Wir wollen dafür einen Rahmen bieten und die Vernetzung zwischen den Teilnehmerinnen aus den verschiedenen Organisationen ermöglichen“, so Labitzke-Hermann zu der Zielsetzung der Veranstaltung.

Die Unabhängigkeit der Frau


Als Gastsprecherin war Frau Professor Dr. Okka Zimmermann vom Lehrstuhl für Soziale Arbeit an der internationalen Hochschule sowie dem Institut für Soziologie der TU Braunschweig eingeladen. In ihrem Vortrag zu „Partnerschaftsbeziehungen im Wandel der Zeit“ zeigte sie die Entwicklung von Partnerschaft und Beziehungen auf, die historisch eher Zweckbündnisse waren und in einer sozialen Eingebundenheit stattfanden. In der bürgerlichen Gesellschaft des 18./19 Jahrhunderts bis circa in die Mitte des 20. Jahrhunderts hätten Paarbeziehungen eher eine Tendenz des Rückzugs in die Familie erlebt und für Frauen bedeutete sie im wesentlichen die Aufgabe der Autonomie.

Erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts mit der Frauenbewegung, der Entwicklung gesetzlicher Rahmenbedingungen, zunehmender Erwerbstätigkeit von Frauen und vielem mehr entwickelten Frauen in Beziehungen ihre eigene Autonomie. In der Postmoderne zeichneten sich Partnerschaften durch eine Vielfalt aus – Dauerhaftigkeit und Exklusivität sind nicht mehr Merkmale einer Beziehung. Das Spannungsfeld zwischen Leidenschaft, Rationalismus, Selbstverwirklichung und Gemeinschaft, Romantik und Ökonomisierung seien nur ein paar Beispiele, die Liebe und Partnerschaften heute prägen.

Rückkehr alter Rollenmodelle


Im Anschluss an den Vortrag diskutierten die Frauen lebhaft und erweiterten die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen mit eigenen Erfahrungen. Vor allem der Aspekt von Macht und Ohnmacht in Partnerschaften stellt eine große Herausforderung dar. Die Teilnehmerinnen waren sich einig, dass es insbesondere in der Gegenwart dafür wieder viele Beispiele gibt, so auch das Frauenbild in Parteien aus dem rechten Spektrum, das deutliche Gegentendenzen zeigt – die Rückkehr zu Mutterschaft, Stillen und der Übernahme der häuslichen Aufgaben.

Hinweis: Am 8. März wird der internationale Frauentag gefeiert. In der Dornse findet am Nachmittag ein Empfang statt.


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