Braunschweig. Die Ankündigung des Veranstalters undercover GmbH, das Magni-Fest in diesem Jahr zum letzen Mal ausrichten zu wollen, hatte in der letzen Woche für Gesprächsstoff gesorgt (regionalHeute.de berichtete). Findet sich kein neuer Ausrichter, dann war es das wohl mit dem Straßenfest. Die Stadt will und kann laut eigener Aussage aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht einspringen, Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Stadtmarketing GmbH, hat aber noch Hoffnung auf eine Weiterführung.
Er sagte auf Anfrage von regionalHeute.de: "Das Magnifest steht zunächst nur vor dem Wechsel des Veranstalters, denn die undercover GmbH hat in der Pressemitteilung vom Freitag, 15. April 2016, lediglich ihren Rückzug als Veranstalter, nicht aber das Ende des Magnifestes, bekannt gegeben. Bewusst ist die Information über den Rückzug so früh veröffentlicht worden, um eine unterbrechungsfreie Fortführung durch einen anderen Veranstalter zu ermöglichen.
Seit seiner Entstehung ist das Fest immer durch das Engagement der Anlieger und Sponsoren getragen, wir hoffen, dass das auch weiterhin gelingt. Aus unserer Sicht kann das durch das Miteinander im Quartier mit Gastronomen und Händlern gut gelingen. Eine höhere städtische Beteiligung ist – insbesondere in der momentanen Haushaltssituation – leider nicht denkbar."
Eintritt zu nehmen ist wohl keine Option
Immer wieder war bei regionalHeute.de-Lesern auch die Frage aufgekommen, ob man das Fest nicht durch Eintritt lukrativer für einen Veranstalter machen könne. Leppa erklärte dazu: "Das Magnifest ist bei den Braunschweigerinnen und Braunschweigern auch deshalb so beliebt, weil es eine offene Veranstaltung ist. Eintritt zu erheben, würde dem Charakter eines Volksfestes schaden. Durch die Eintrittnahme würde es sich außerdem um eine geschlossene Veranstaltung handeln, wodurch die Kosten durch organisatorische und rechtliche Aufwände erheblich steigen würden. Dies würde die zu erwartenden Einnahmen übersteigen und sich somit nicht rechnen. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass eine Eintrittnahme auf einer Fläche, an der so viele Anlieger zu berücksichtigen sind, nicht funktioniert."
SPD kündigt Anfrage an
Auch Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Braunschweig setzt sich für den Erhalt des Magnifests ein. „Wir haben ein großes Interesse daran, dass diese wichtige und traditionelle Veranstaltung in Braunschweigs Kalender erhalten bleibt“, sagt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Nicole Palm. Palm kündigt an, dass die SPD-Fraktion in der kommenden Ratssitzung am Dienstag, 3. Mai, das Thema mittels Anfragen an die Stadtverwaltung aufgreifen möchte: „Wir wollen die genauen Hintergründe erfahren“, erklärt Palm. Die SPD möchte so klären, in wieweit die gestiegenen Kosten durch die verschärften Sicherheitsauflagen in Relation zu den Besucherzahlen eine Rolle im Defizit des Fests spielen. „Hierzu ist bisher wenig bekannt“, sagt Palm. Ferner möchte die SPD-Fraktion Vorschläge einbringen, wie die Veranstaltung gerettet werden kann: „Denkbar ist beispielsweise, neue Zielgruppen zu erschließen, indem das Nachmittagsangebot für Familien erweitert wird“, sagt Palm.
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