Braunschweig. Neun junge Muslime traten im Kleinen Haus zum muslimischen Poetry Slam an. „i, Slam“ heißt der poetische Schlagabtausch, der von politischen und religiösen Themen erzählt.
Der Poetry Slam ist Teil der Braunschweiger Themenwoche Interkultur des Staatstheaters und bot jungen Muslimen die Plattform, ihre Ziele und Meinungen zu präsentieren. Mit ihren eigenen deutschen Texten wollen sie die Gesellschaft erreichen und versuchen, das oft negative Bild des Islams zu korrigieren.
Vor nahezu ausverkaufter Kulisse und einem bunten Publikum slamten die neun Frauen und Männer rhythmisch, witzig, ernst und selbstkritisch zu aktuellen Themen. Dabei nahmen die Dichter kein Blatt vor den Mund, erzählten vom Gefühl, Muslime zu sein und davon, fremd in einem Land, das sie als ihre Heimat sehen. Auch der Umgang mit der eigenen Religion stand auf den Textzetteln der Poeten aus dem gesamten Bundesgebiet. Doch auch von Liebe war die Rede, von großen Gefühlen und Sehnsüchten - und wenn es auch nur den eigenen Turnschuh betraf…
Younes Al-Amayra moderierte den Peotry Slam und begrüßte seine wortgewaltigen Kollegen, die zum Teil das erste Mal auf der Bühne standen. Der Begeisterung im Publikum tat das wenig Abbruch. Die Reime und Texte kamen bei den Zuschauern an, verleiteten zum Lächeln und hinterließen nachdenkliche Mienen. In jedem Fall aber hinterließ jeder einzelne Poet lauten Applaus.
Das Berliner Projekt tourte mit seinem muslimischen Poetry Slam bereits durch ganz Deutschland. War zu Gast in Talk Shows und unternimmt Streifzüge durch die Medienwelt. Braunschweig bot den jungen Menschen schon zum zweiten Mal eine Bühne. Dieses Mal war es die im Kleinen Haus des Staatstheaters.
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