Braunschweig. In den Wintermonaten steigt die Zahl der internistisch erkrankten Menschen, dazu kommen Grippepatienten und Unfallopfer aufgrund der Wetterlage. Das erhöht die Belegung in der Notaufnahme schlagartig. Flur- und Zusatzbetten werden schnell nötig.
"Die Notaufnahme am Standort Salzdahlumer Straße wird in den Wintermonaten immer von vielen Menschen aufgesucht, so auch in diesem Jahr. In den letzten Jahren beobachten wir, dass in jedem Jahr etwa 1.000 Menschen mehr kommen als im Vorjahr (von 20.000 Patienten in 2005 auf 31.000 Patienten in 2015). Diese stetige Zunahme ist kein Braunschweiger Phänomen, dies beobachten alle Krankenhäuser mit zentralen Notaufnahmen. Gerade im letzten Jahr hatten die Flurbetten stark zugenommen, dies haben wir auch der Presse vorgestellt (regionalHeute.de berichtete)", so Marion Lenz, Pressesprecherin, Städtisches Klinikum. Doch warum kommen immer mehr Menschen: „Das ist ein weltweites Phänomen, das auch mit dem demografischen Wandel und einer zunehmenden Multimorbidität der Bevölkerung zusammenhängt. Zudem ist bei den Menschen die Hemmschwelle gesunken, die Notaufnahmen unter Umgehung des Hausarztes oder des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes aufzusuchen“, erläutert Notaufnahmeklinik-Leiter Dr. Christoph Haedicke.
Flurbetten deutlich reduziert
Am Klinikum Braunschweig wurden deshalb verschiedene Lösungsansätze entwickelt: Um den ständig steigenden Patientenzufluss zu begrenzen ist die Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Anfang November 2015 an den Standort Salzdahlumer Straße in die räumliche Nähe der Zentralen Notaufnahme gezogen. "Dies führt dazu, dass Patienten mit Krankheiten, die nicht der stationären Versorgung bedürfen (zum Beispiel einfachen Erkältungskrankheiten) direkt an die Bereitschaftspraxis weiter geleitet werden können. Dies entlastet die Notaufnahme und steigert die Patientenzufriedenheit, das ist bereits spürbar", so Lenz. Die weitere Überlegung, der Abfluss der Patienten von der Notaufnahme in die Klinik soll beschleunigt werde, um die Notaufnahme zu entlasten und offen zu halten. "Gerade die Überleitung der Patienten nach der Akutbehandlung von der Notaufnahme in die einzelnen Kliniken kann sich schwierig gestalten. Viele Patienten brauchen nur 24 oder 48 Stunden zur Beobachtung und Behandlung bleiben und können dann wieder nach Hause geschickt werden - auch am Wochenende. Das ist auf den Stationen der Fachkliniken schwieriger zu handhaben. Deshalb hat Mitte November 2015 die neue Kurzliegerstation KLS 48 am Klinikum-Standort Salzdahlumer Straße ihre Arbeit aufgenommen. Zusammen mit der Zentralen Notaufnahme (ZNA) bildet sie nunmehr die Notaufnahmeklinik (NAK). Das neue Konzept scheint bestens zu funktionieren. Bisher konnten Flurbetten gegenüber dem Vorjahr um 75% reduziert werden.", erklärt Lenz.
https://regionalbraunschweig.de/klinikum-mit-neuer-kurzliegerstation/
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