In diesem Parkhaus kann man bald nicht mehr mit Bargeld zahlen

Doch für Nutzer wird es eine noch offensichtlichere Änderung geben. Etwas Entscheidendes fällt weg.

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Momentan kann man hier ausschließlich mit Bargeld zahlen. Bald wird dies gar nicht mehr möglich sein. Archivbild
Momentan kann man hier ausschließlich mit Bargeld zahlen. Bald wird dies gar nicht mehr möglich sein. Archivbild | Foto: Werner Heise

Braunschweig. Im Januar letzten Jahres berichtete regionalHeute.de über das Parkhaus am Eiermarkt. Anlass war, dass man dort ausschließlich mit Bargeld seine Gebühr entrichten kann, was von manchen als nicht mehr zeitgemäß angesehen wurde. Doch so wie es aussieht wird das Parkhaus schon bald von einem Extrem ins andere wechseln. Wie die Stadt Braunschweig auf Anfrage mitteilt, ist ein komplett neues Bezahlsystem geplant, das gar keine Bargeldzahlung mehr vorsieht.



Doch es wird eine noch offensichtlichere Änderung geben: Am Parkhaus Eiermarkt sollen die Schranken wegfallen. Dies bringe den Vorteil mit sich, dass das Parkhaus 24 Stunden lang genutzt werden könne.

Funktion ohne Schranken


Doch wie funktioniert das Ganze? "Eine moderne schrankenlose Parkabfertigungsanlage mit automatischer Kennzeichenerkennung ermöglicht es Fahrzeugen, ohne anzuhalten in eine Parkanlage ein- und auszufahren. Die ANPR-Technologie erkennt die Kennzeichen der Fahrzeuge und gleicht sie mit einer Datenbank ab, um die Berechtigung zur Nutzung der Parkanlage zu überprüfen", erklärt Adrian Foitzik, Pressesprecher der Stadt Braunschweig.

Im Detail heißt das: Das Fahrzeug nähert sich der Einfahrt der Parkanlage. Die ANPR-Kameras erfassen das Kennzeichen des Fahrzeugs. Das Kennzeichen wird mit einer Datenbank abgeglichen. Infodisplay der Einfahrt zeigt das gelesene Kennzeichen sowie die aktuellen Tarife an. Der Fahrer fährt auf einen freien Parkplatz. Die Parkdauer wird automatisch erfasst. Der Parkende kann an den bargeldlosen Kassenautomaten bezahlen.

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Archivbild Foto: regionalHeute.de


Und nach dem Parken: Der Fahrer fährt zur Ausfahrt der Parkanlage. Die ANPR-Kameras erfassen das Kennzeichen des Fahrzeugs. Das Kennzeichen wird mit einer Datenbank abgeglichen. Der Parkende kann an der Ausfahrtssäule bezahlen. Das Ausfahrtdisplay zeigt, ob die Parkgebühr gezahlt wurde. Alternativ kann diese bis 48 Stunden nach Ausfahrt den Parkbetrag online entrichten

Ohne Bargeld kundenfreundlich?


Mit dem Wegfall der Option "Bargeldzahlung" hat die Stadt kein Problem, bezeichnet dies sogar als "kundenfreundlich". "Nein, eine Bargeldzahlung ist nicht mehr vorgesehen", teilt Adrian Foitzik mit. Auch nicht bei der Ausfahrt. Gerade an den Ausfahrtssäulen habe es bisher Staus wegen defekter Tickets oder keiner Nachzahlungsmöglichkeit gegeben. Probleme mit Bargeld an der Ausfahrt wären daher nicht förderlich.

Generell würde ein bargeldloser Betrieb von Parkhäusern zahlreiche Vorteile bieten, sowohl für die Betreiber als auch für die Nutzer. Vor allem werde die Tiefgarage effizienter. Bargeldlose Zahlungen erfolgten in der Regel schneller, was zu kürzeren Wartezeiten an den Ausfahrten führe. Viele Prozesse wie das Aufladen von Wertkarten oder das Buchen von Parkplätzen könnten automatisiert werden, was den Personalaufwand reduziere. Zudem sei weniger Kassenführung nötig: Der Umgang mit Bargeld entfalle, wodurch das Risiko von Fehlern und Diebstählen minimiert werde.

Schwerer zu fälschen


Als weiteres Argument nennt Adrian Foitzik, dass die Tiefgarage transparenter und kontrollierbarer werde. Alle Transaktionen würden digital aufgezeichnet und könnten jederzeit eingesehen werden. Bargeldlose Zahlungen seien schwerer zu fälschen und ließen sich besser nachverfolgen. Außerdem würden die gesammelten Daten eine detaillierte Analyse des Parkverhaltens ermöglichen und bei der Optimierung der Betriebsabläufe helfen.

Dass die Tiefgarage bargeldlos kundenfreundlicher werde, begründet die Stadt unter anderem mit gestiegenem Komfort: "Kunden schätzen die Bequemlichkeit von kontaktlosen Zahlungen und die Möglichkeit, Parkgebühren über Apps oder Online-Portale zu begleichen." Bargeldlose Systeme ermöglichten zudem die Integration weiterer Services wie beispielsweise das Reservieren von Parkplätzen oder das Aufladen von Elektroautos. Um die Akzeptanz der Kunden zu erreichen sei es wichtig, diese über die Vorteile des neuen Systems zu informieren und ihnen bei der Umstellung zu helfen.

Verringerung der Betriebskosten


Generell erhofft sich die Stadt durch das schrankenlose System eine Verringerung der Betriebskosten. Auf mechanische, bewegliche Teile werde verzichtet. Die Parkabwicklungszeit werde reduziert, der Verkehrsfluss beschleunigt. Ene Änderung der Höhe Gebühren sei nicht geplant. Allerdings sei in allen drei Parkhäusern, die der Stadt Braunschweig gehören, ein 24-Stunden-Betrieb samt entsprechendem geplant, so Foitzik. Eine Umrüstung der anderen Parkhäuser ist aber nicht geplant.

So ist der Zeitplan


Die Umsetzung der Pläne für das Parkhaus Eiermarkt soll am 13. Januar starten. Es sei vor allem der Rückbau der Kassenautomaten, Schranken und Ein- Ausfahrtsäulen nötig. Anschließend würden die neuen Terminals aufgestellt. Dies könne jedoch etagenweise geschehen, so dass keine Komplettsperrung der Tiefgarage erforderlich sei. Auch während des Umbaus könne geparkt werden. "Das Vorhaben soll bis März 2025 fertig sein", so Adrian Foitzik.


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