Jenseits des Mainstreams: Kulturzentrum K67 soll bald kommen

von Sina Rühland




Braunschweig. Raum für Kreativität, unabhängige Kultur und Nachwuchsförderung schaffen, das hat sich der Verein KufA (Kultur für Alle) für Braunschweig vorgenommen. Nachdem nach und nach viele Veranstaltungsorte in Braunschweig schließen, soll voraussichtlich im Mai kommenden Jahres das neue soziokulturelle Zentrum K67 im Westlichen Ringgebiet eröffnen – die Vorarbeiten laufen bereits. BraunschweigHeute.de hat sich schon mal in den Räumlichkeiten umgeschaut. 



Industriecharme auf 2000 Quadratmeter Fläche: das ehemalige Gebäude des RNK Verlags in der Kreuzstraße wird derzeit umfunktioniert. Gegen Mai 2015 solle das soziokulturelle Zentrum dann hoffentlich offiziell eröffnen und Raum für alle Bürger bieten, sagt der erste Vorsitzende des KufA-Vereins, Markus Wiener. Nachdem der KufA im November seine Pläne dem Kulturausschuss vorlegte, solle nun allmählich die Sanierung des Gebäudes beginnen. 850.000 Euro sind für die Umbauarbeiten angesetzt, die Anträge bei der Stadt sind gestellt. "Wir haben viel vor", sagt KufA-Vorstandsmitglied Bernd Müller. Das Zentrum solle eine Alternative zum ehemaligen Freizeit- und Bildungszentrum Bürgerpark werden und eine Ergänzung zu bestehenden Kultureinrichtungen der Stadt darstellen.

Ideen, die wachsen


"Da vorne könnte eine Theaterbühne hin, im Eingangsbereich soll ein Café mit Ausstellungs- und Musikmöglichkeiten entstehen – ein rotes Sofa vielleicht...", erzählt Astrid Brandt. Sie ist Künstlerin und Mitglied des Vereins, und sie hat Ideen. In der großen Halle schwirren Menschen umher, die messen, planen und beraten. Der KufA ist mit seiner Vision, ein soziokulturelles Zentrum zu eröffnen, auf Hellhörigkeit gestoßen. "Wir brauchen so einen Ort hier in Braunschweig. Die Ideen entstehen mit den Menschen, die kommen", sagt Markus Wiener. Raum für Konzerte, ein Ort, an dem sich Vereine und Initiativen treffen können oder eine Halle für Abi-Feiern - ein Platz für alle, der jenseits des Mainstreams liegt. "Wir haben auch von den Bewohnern rund um die Kreuzstraße nur positives Feedback zu dem Konzept erfahren", so Wiener. Im Westlichen, da tue sich was, sagt er.



Markus Wiener und Bernd Müller laufen durch die große Halle. Sie ist leer geräumt, die Rohre sind freigelegt, das Licht funktioniert nur sporadisch. Überall gehen kleine Räume ab, die Möglichkeiten bürgen. "Also, das könnte der Backstage-Bereich werden und hier ist sogar schon eine Küche drin. Dahinten, das wird die Große Halle, dort soll die Kleine Halle hin, hier der Marktplatz und da wäre noch Platz für ein Tonstudio", erzählt Bernd Müller. Er wirkt, wie die anderen KufA-Mitglieder auch, ideengeladen und enthusiastisch. Noch sind die Räume leer, das Mauerwerk liegt frei. Mit den Mitteln, die die Stadt zur Verfügung stellen würde, könnte hier Stück für Stück ein Zentrum nach den neuesten Standards entstehen – mit dem Charme eines Industriebaus. "Der Verein wird viel in Eigeninitiative machen. Wir haben Architekten, Facharbeiter für die baulichen Maßnahmen, Künstler und Pädagogen, die würden alle ehrenamtlich mithelfen", sagt Müller.

Tag der offenen Tür




Gemietet hat KufA das K67 bereits, nun hoffen sie noch auf die Mittel der Stadt – das Feedback war positiv. "Wir haben uns wirklich ins Zeug gelegt: Gebäude besichtigt, Konzepte erstellt, Anträge verfasst und immer wieder bei der Stadt angerufen", erzählt Markus Wiener. Um das Zentrum der Öffentlickeit vorzustellen, ist am Freitag, 19. Dezember, ein Tag der offenen Tür geplant. Weihnachtsbasar und Kulturprogramm starten um 16 Uhr. Lesungen, Livemusik, Performance und Party bilden das Rahmenprogramm, um das K67 als soziokulturelles Zentrum im Westen Braunschweigs vorzustellen. Der Eintritt ist frei. Am 16. Januar steht dann eine Veranstaltung des Silver-Clubs an. Informationen zum Verein KufA unter www.kufa.ev-bs.de.


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